Galaxy-Note-7-Debakel 12.10.2016, 11:17 Uhr

Das wird teuer

Welche Konsequenzen hat das Aus für das Galaxy Note 7 für Samsung? Eines ist sicher: Billig wird das Fiasko nicht.
Der definitive Herstellungs- und Verkaufsstopp des Phablets Galaxy Note 7 kommt Samsung teuer zu stehen. Finanzanalysten rechnen damit, dass durch den Rückzug des Smartphones Samsung eine Umsatzeinbusse in Höhe von umgerechnet gut 17 Milliarden Franken entsteht. Schliesslich wollte Samsung gut 19 Millionen der Smartphones unter die Leute bringen. Hinzu kommen Kosten für das Einstampfen bereits hergestellter Geräte. Der Broker Nomura schätzt, dass die Entsorgung Samsung umgerechnet gut 1,4 Milliarden Franken zu stehen kommen wird. Den Imageschaden des Fiaskos kann man derweil nur erahnen. Analysten gehen jedenfalls davon aus, dass der Markennamen stark unter den Vorkommnissen leiden werde – zur Freude von Konkurrenten wie Huawei, Apple oder auch Google. Die wahre Grösse des Imageschadens wird schlussendlich wohl davon abhängen, wie offen und umfangreich Samsung erklären wird, wie es zu den Feuer fangenden Smartphones kommen konnte. Daneben können sie wieder Vertrauen gewinnen, indem sie darlegen, was sie technisch genau anstellen werden, dass eine ähnliche Kettenreaktion in ihren Geräten künftig ausgeschlossen werden kann. Derzeit hüllt sich aber die Herstellerin über die Ursachen noch in Schweigen. Schliesslich sollte Samsung betroffene Kunden anschreiben, sich entschuldigen und eine Form von «Schmerzensgeld» offerieren, schlägt  Stephen Robb von der britischen Anwaltskanzlei Weightmans gegenüber Reuters vor. «Das wird eine teure Geschichte für das Unternehmen», meint er, aber wohl das kleinere Übel. «Die Alternative ist, dass es Samsung ergeht wie Nokia und Blackberry». Nächste Seite: Nur wenige Auslieferungen in der Schweiz

Nur wenige Auslieferungen in der Schweiz

Samsung hat auch in der Schweiz den Verkauf des Modells gestoppt. Weil von einer Gefahr für die Sicherheit der Benutzer ausgegangen werden muss, hat sie zudem das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) in Kenntnis gesetzt. So verlangt es das Gesetz. Swisscom hat die Auslieferung der ausgetauschten Galaxy Note 7 Geräte gestoppt, respektive gar nicht gestartet, wie der Konzern auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mitteilte. Die betroffenen Kunden erhalten ihr Geld zurück oder sie können auf ein anderes Smartphone wechseln. Betroffen davon sind gemäss Swisscom rund 200 Geräte und Kunden. Konkurrent Sunrise hat ebenfalls den Verkauf des Smartphones gestoppt und ist daran, seine Kunden zu informieren. Wie viele Geräte Sunrise bereits verkauft hat, gibt das Unternehmen nicht bekannt. Salt, der dritte Schweizer Mobilfunkanbieter mit eigenen Netz, habe bisher keine Note 7 Geräte an die Kunden geliefert, hiess es. Jene Kunden welche dieses Smartphone vorbestellt hätten, würden demnächst kontaktiert mit der Bitte, ihre Bestellung zu ändern.



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