EMC zeigt hybride Cloud 'out of the box'

EMC präsentierte in Zürich seine "Enterprise hybrid Cloud" (EHC), die On-premise- und Off-premise-Ressourcen unter einen Management-Hut bringt. EMC Country Leader Stefano Camuso sprach von einer Lösung "out of the box", die bei Kunden in etwa vier Wochen in den produktiven Einsatz gehen kann. EMCs Enterprise hybrid Cloud integriert Computing- und Storage-Ressourcen, die unter VMware-Technologie, den Amazon Web Service oder unter Microsoft Azure laufen. Die präkonfigurierte Cloud-Appliance stimmt Hardware. Software und Services aufeinander ab.

Es herrscht volle Kostentransparenz. Ein Szenario: Kunden kalkulieren mithilfe des vCloud Automation Center die Projektkosten, die unter VMware, AWS oder unter Microsoft Azure anfallen, und entscheiden sich dann für die effizienteste und kostengünstigste Lösung. Virtuelle Maschinen, auf denen zum Beispiel SAP, Oracle, Sharepoint oder SQL Server läuft, sollen mit einem Zeitaufwand von wenigen Stunden zwischen VMware, Amazon und Microsoft hin- und hergeschoben werden können. EMCs Enterprise hybrid Cloud kommt ab sofort in zwei Gerätetypen auf den Markt: als vBlock und als VPLEX. Sie ist die erste von insgesamt drei hybriden Cloud-Lösungen, die EMC im Laufe des nächsten Jahres lancieren will. Die zweite, die EHC Microsoft Edition, bindet Microsofts Azure-Cloud an die EMC/VMware-Cloud an. Laut Sascha Meier, Field CTO bei EMC Schweiz, handelt es sich dabei jedoch um ein Interconnect. Die freie Migration von Business-Applikationen sei damit nicht vollständig realisierbar, weil die Apps für den Betrieb die spezifischen Frameworks von Amazon oder Microsoft voraussetzen. Als dritte Cloud-Lösung soll dann die EHC OpenStack-Edition folgen, die bereits auf der VMworld angekündigt wurde. EHC OpenStack kombiniert Open-Source-Software mit Commodity-Hardware. Kunden erzielen damit Kostenvorteile, allerdings sind bedienfreundliche Management-  und Automatisierungs-Werkzeuge noch nicht so ausgereift wie bei VMware, ja teilweise gar nicht vorhanden.

Mit drei Akquisitionen baut EMC ausserdem seine Hybrid-Cloud-Strategie in den Bereichen Infrastruktur, Datenspeicherung und Datensicherung weiter aus. Bei den Firmen Cloudscaling, Maginatics und Spanning handelt es sich um Technologieaufkäufe. "Die drei Bartransaktionen werden 2014 voraussichtlich keinen Einfluss auf die Finanzergebnisse von EMC nach GAPP und non-GAPP haben", schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Cloudscaling offeriert IaaS-Services für private und hybride Clouds. Sein Open Cloud System ist sozusagen ein Betriebssystem, das Rechenleistung (Compute), Speicher und Netzwerke in der Cloud verwaltet. Cloudscaling ist Gründungsmitglied der OpenStack Foundation. Seinen CEO Randy Bias, eine laut EMC "schillerndsten Figuren der OpenStack-Szene", heuert EMC durch den Aufkauf gleich mit an. Zum Zweiten akquiriert EMC die Firma Spanning, eine Spezialistin für Backup- und Recovery-Technologien für rein cloud-basierte Anwendungen. "Unternehmen lassen ihre Applikationen in vielen Cloud laufen, etwa Salesforce, Google oder Office 365", sagt Field CTO Meier. Sollte Google oder Salesforce aber einmal ausfallen, dann sei es wichtig, einen unterbruchfreien Geschäftsbetrieb zu garantieren. Für Google und Salesforce funktioniert das bereits. Für Microsoft Office 365 soll eine Lösung im ersten Halbjahr 2015 folgen.

Mit Maginatics, der dritten Akquise, erwirbt EMC eine Backup-Spezialistin für private, public und hybride Clouds. Maginatics erzeuge einen einheitlichen globalen Namensraum und habe Schnittstellen zu einer Vielzahl von privaten und public Clouds, schreibt EMC in einer Pressemitteilung. Damit liessen sich Daten in privaten, public und hybriden Clouds verwalten und sichern. Die Technologie von Maginatics soll möglichst schnell in die Datensicherheitssoftware und die Storage-Lösungen von EMC integriert werden.