22.03.2013, 11:35 Uhr

Der neuste Supercomputer der Schweiz

Im Schweizer Supercomputer-Center CSCS in Lugano ist mit «Piz Daint» ein neuer Hochleistungsrechner in Betrieb genommen worden. 2014 soll er gar als erster Schweizer Supercomputer die Petaflop-Grenze knacken.
Der Supercomputer Piz Daint
Das Schweizerische Supercomputer-Center CSCS, das im vergangenen Jahr nach Lugano zog, ist um eine Attraktion reicher: Piz Daint, benannt nach einem Berg in den Bündner Alpen, ist mit einer Leistung von 750 Teraflops (entspricht 750 Billionen mathematischen Operationen pro Sekunde) der derzeit schnellste Supercomputer der Schweiz. Beim Piz Daint handelt es sich um einen Supercomputer der US-Firma Cray vom Typ XC30. Seine immense Rechenleistung bezieht das System von Intel-Prozessoren vom Typ Xeon E5 – mit insgesamt 36 096 Recheneinheiten sei der Schweizer Supercomputer gar der grösste weltweit auf Basis der neusten Cray-Generation.

In Zukunft noch schneller dank Nvidia-GPUs

Doch es kommt noch besser: Bis 2014 will das CSCS den Piz Daint gemeinsam mit Grafikchip-Hersteller Nvidia mit GPUs (Grafikprozessoren) vom Typ Tesla K20X aufrüsten. Dies soll die Gesamtleistung des Systems noch einmal deutlich erhöhen – und den Piz Daint zum ersten Supercomputer der Schweiz machen, der die Petaflop-Grenze (1000 Teraflops) überschreitet.

Verglichen mit dem schnellsten Supercomputer der Welt ist der Piz Daint aber auch dann noch eine lahme Kiste. Der im vergangenen Herbst eingeweihte «Titan» kommt auf eine Leistung von über 20 Petaflops. Der in den USA stehende Supercomputer bezieht den Grossteil seiner Leistung aus Nvidia-GPUs.

Vorerst wird der Supercomputer aber ab April noch ohne GPUs in Betrieb genommen. In nur drei Monaten hat das Team vom CSCS den Piz Daint zum Laufen gebracht. Die Rechenleistung des Systems kommt vollumfänglich der Wissenschaft zugute, beispielsweise zur Erstellung von Wetterprognosen oder bei der Suche nach neuen Materialien.

Das nationale Schweizer Supercomputing-Center CSCS wurde bereits 1991 gegründet und gehört der ETH Zürich.



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