01.09.2015, 06:04 Uhr

IT-Firmen und ihre Namen

Steinfrüchte, Jungfrauen, Gullivers Reisen, buddhistische Gottheiten und mathematische Begriffe: Computerworld zeigt, wie grosse Unternehmen aus der IT-Welt zu ihren Namen kamen.
Steinfrüchte, Gullivers Reisen, buddhistische Gottheiten und mathematische Begriffe: Computerworld zeigt, wie grosse Player aus der IT-Welt zu ihren Namen kamen.
Amazon: Firmengründer Jeff Bozos wollte angeblich einen Namen, der mit einem «A» beginnt. So würde der Onlinehandel und mittlerweile auch Cloud-Anbieter immer weit oben in einer alphabetischen Liste erscheinen, was ihm hier gelungen ist. Kleine Brötchen wollte Bozos nie backen. Deshalb dachte er wohl, der mächtige Fluss in Südamerika sei ein passender Namensgeber. 
Apple: Firmengründer Steve Jobs arbeitet vor seiner Tüftler-Zeit in einem Obstgarten. Das englische Wort für «Apfel» wurde gewählt, weil Jobs angeblich im Rückstand mit der Benennung seines Unternehmens war. An einem Morgen drohte er, das Unternehmen auf «Apple» zu taufen, wenn seine Kollegen bis Feierabend keinen besseren Namen nennen würden. Und so ist ja bekanntlich auch gekommen. Der «Macintosh» ist übrigens nach der US-Apfelsorte «McIntosh» benannt.
Blackberry: Der englische Begriff für Brombeeren oder Schwarzbeeren war 1999 für die Blackberry-Gründer so naheliegend, weil für sie die Tasten ihres ersten Gerätes wie die schwarzen Steinfrüchte aussahen. 
  Canon: Das 1935 von einem japanischen Arzt und Mitstreitern gegründete Unternehmen hiess ursprünglich «Seikikōgaku kenkyūsho», was soviel heisst wie «Labor für optische Präzisions-Instrumente». Da mann schnell befand, dass damit keine weltweite Aufmerksamkeit zu erreichen sei, wurde noch im selben Jahr der Firmenname auf «Canon» geändert. Dieser ist abgeleitet von der buddhistischen Gottheit der Barmherzigkeit, die unter der Bezeichnung «Kwanon» bekannt ist.
Google: Der Internetriese, mittlerweile unter dem Dach von Alphabet eingegliedert, verdankt seinen Namen dem englischen Begriff «Googol». Dieser steht für die Zahl 10'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000, also für eine 1 mit 100 Nullen.
IBM: Die Gründung von IBM geht zurück in Wildwest-Zeiten. 1896 wurde die «Tabulating Machine Company» gegründet. Damals wurden noch Lochkarten-Ausleser hergestellt. 1924 entschied man sich für einen moderneren Namen und kam auf «International Business Machines Corporation» - oder eben abgekürzt IBM.
Intel: Eigentlich wollten Bob Noyce und Gordon Moore ihr Unternehmen «Moore Noyce» nennen. Wie es der Zufall wollte, war der Name bereits von einer Hotelkette geschützt. So kamen sie auf «Integrated Electronics» und stampfen die Wörter auf auf Intel ein. Lesen Sie auf der nächsten Seite: «Microsoft bis Yahoo»
Microsoft: Der erste Firmenname - aus den Wörtern «Microcomputer» und «Software» abgeleitet, war «Micro-Soft». Der Bindestrich wurde von Bill Gates und Paul Allen ziemlich schnell entfernt. Im ersten Jahr setzte «Micro-Soft» 16'000 US-Dollar um. 2015 lag der Umsatz bei knapp 2900 US-Dollar - pro Sekunde. Das ergibt dann über 90 Milliarden US-Dollar im Jahr. 
Oracle: Ursprünglich war «Oracle» der Codename für ein CIA-Projekt, das den Einsatz der Datenbanksprache «SQL» erleichtern sollte. Der Name entsprang der Hoffnung, vom Projekt, ähnlich wie von einem Orakel, auf alles eine Antwort zu finden. Danach wurde das eigene Unternehmen der am Projekt beteiligten Larry Ellison, Ed Oates und Bob Miner auf Oracle umbenannt. 
SAP: «Systeme, Anwendungen und Produkte» - Die fünf ehemaligen IBM-Mitarbeiter haben sich für einen pragmatischen Namen entschieden und sind mit diesem zum grössten europäischen Softwarekonzern geworden.
Sony: «Totsuko», eine japanische Abkürzung für «Tokioter Kommunikationsindustrieunternehmen», wurde 1946 aus der Taufe gehoben. Der Name der japanischen Mutlimedia-Schmiede änderte 1958 in Sony, das abgeleitet sein soll vom Begriff «Sonus» - dem lateinischen Wort für Klang.
Spotify: Daniel Ek und Martin Lorentzon, die beiden Gründer des schwedischen Musikstreamingdienstes, sassen zusammen, um in einem Brainstorming einen Namen zu finden. Nachdem Ek eine Idee von Lorentzon falsch verstanden hatte und den Begriff via Google nicht fand, war der Firmenname gefunden. Etwas genervt über die Zufälligkeit des Namens, sagten die beiden danach, dass sich der Name aus den Begriffen «Spot» und «Identify» zusammensetzen lässt.
Virgin: Die Firmengruppe von Richard Branson, exzentrischer Unternehmer und Sir, soll nach einem Ausspruch von Branson auf den Namen «Virgin», das englische Wort für «Jungfrau», getauft worden sein. 1970 als Schallplattenversand gestartet, soll Branson vor der Firmengründung gesagt haben: «We are complete virgins at business».
Yahoo: Der erste IT-Weltkonzern mit einer Frau an der Spitze verdankt seinen Namen einem Akronym aus «Yet Another Hierarchical Officious Oracle», was übersetzt so viel heisst wie «Noch ein hierarchisches, aufdringliches Orakel». Die beiden Firmengründer David Filo und Jerry Yang wollten ihr Unternehmen damit als «ungezogen, unverfälscht und ungehobelt» vermarkten, was eine Anlehnung an die rüden Yahoo-Menschen aus Jonathan Swifts Buchklassiker «Gullivers Reisen» nahelegt.  Die Idee für eine Namensliste entstand beim Besuch von «Business Insider UK». An dieser Stelle ein Danke für die Inspiration.



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