Studie 27.02.2012, 10:07 Uhr

Android-Apps sind teurer als Apple-Pendants

Für viele mag das Ergebnis dieser Studie überraschend sein: Android-Apps kosten mehr wie iPhone-Apps. Doch ganz von der Hand zu weisen sind die Argumente nicht.
Die Marktforscher von Canalys veröffentlichten gestern eine Studie, nach der Android-Apps teurer als iPhone-Apps sein sollen. In der Studie verglich Canalys die Top-100 der Bezahl-Apps beider Systeme.In den USA kostet eine der Top-100-Apps für Android demnach im Durchschnitt 3,74 Dollar. iPhone-User bezahlen dagegen nur 1,47 Dollar, sagt die Studie. Man habe sich aber auch vier weitere Länder angeschaut – nämlich Deutschland, Indien, Singapur und England – und sei auch dort zu einem vergleichbaren Ergebnis gekommen.  Die Gründe dafür sieht Rachel Lashford von Canalys in der geringen Bereitschaft von Android-Usern für Apps zu zahlen. Weil weniger Menschen generell Apps bei Android kaufen, müssten die Gewinne pro Verkauf höher liegen.  Die Apps beider Systeme sind inhaltlich nur bedingt vergleichbar. So räumt Canalys ein, dass in den USA nur 19 Stück in den Top-100-Listen von sowohl Android als auch iPhone auftauchten. Diese 19 sollen sich preislich kaum unterscheiden in beiden Stores. Allerdings sollen die Entwickler App Store und Android Market sehr unterschiedlich nutzen. Der Spiele-Publisher Electronic Arts beispielsweise setzt im App Store auf häufige Rabatt-Aktionen – um die Sichtbarkeit seiner Games zu gewährleisten. Hingegen im Android Market sei die Konkurrenz unter Bezahl-Apps zu klein, um die Entwickler zu Rabatt-Aktionen zu bewegen. Als Beispiel nennt Canalys das Spiel «Monopoly». Es koste bei Android 4,99 Dollar, im App Store als Rabatt jedoch nur 99 Cent.  82 der 100 Top-Apps bei Apple sollen 99 Cent (in den USA) kosten, aber nur 22 der Top-100-Bezahl-Apps von Android liegen laut Canalys bei diesem Preis. Was das Ergebnis der Marktforschung etwas aufweicht: Bei Apple sind In-App-Käufe verbreiteter als bei Android. Immer mehr Entwickler entdecken In-App-Käufe als Einnahmequelle. Durch den niedrigen Kaufpreis der App ist die Einstiegshürde geringer, was zu mehr potentiellen Kunden führt. Das gibt auch Canalys sinngemäß zu.  Die Studie sagt nichts über das Verhältnis zwischen Gratis-Apps und Bezahl-Apps in den einzelnen Stores aus. Bei Android gibt es jedoch gefühlt deutlich mehr kostenlose Apps.



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