Open-Source-Awards 2010 02.09.2010, 10:07 Uhr

Das sind die Gewinner

Open-Source-Software gewinnt in der Schweiz an Fahrt. Gestern wurden in Zürich die Open-Source-Awards 2010 verliehen. Computerworld war vor Ort und präsentiert die diesjährigen Gewinner.
Alle Gewinner der Open-Source-Awards 2010 auf einen Blick.
Gestern Nachmittag wurden im Zürcher Kongresshaus in einem feierlichen Akt die Schweizer Open Source Awards 2010 in den Kategorien Business Case, Contribution und Advocacy verliehen. Die Swiss Open Systems User Group honoriert damit das Engagement von Firmen, Institutionen oder einzelnen Personen für die Förderung von Open-Source-Software (OSS) in der Schweiz.

In der Kategorie Business Case konnten gleich zwei Nominierte den Award abräumen: Das Unternehmen Run my Accounts teilt sich den Preis mit dem Onlineterminplaner Doodle. Run my Accounts bietet vornehmlich Buchhaltungsdienstleistungen an und setzt dabei ausschliesslich auf Open-Source-Software. Die OSS-Lösung SQL-Ledger nutzen bereits 75 Kunden. Auch Doodle setzt konsequent auf Open-Source-Technologien wie Apache, Java, MySQL, Tomcat oder Debian. Monatlich nutzen mittlerweile mehr als 6 Millionen Anwender den Terminplaner.
In der Kategorie Contribution, in der Unternehmen ausgezeichnet werden, die selbst Software entwickeln und unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlichen, fiel der Sieg auf das Open-Source-Content-Management-System (CMS) Magnolia des gleichnamigen Basler Softwarehauses. Das CMS arbeitet auf Java-Basis. Bewertungs-Kriterien waren unter anderem die Verwendung offener Standards, wirtschaftlicher Nutzen sowie Konkurrenzfähigkeit mit kommerzieller Software. Die Software wird seit 2003 entwickelt und ist unter anderem bei der spanischen Regierung und der US Navy im Einsatz.

In der Kategorie Advocacy ging der Preis an die Thurgauer Nationalrätin Edith Graf-Litscher (SP) und den Berner Nationalrat Christian Wasserfallen (FDP). Die beiden Politiker wurden für ihr engagiertes Kopräsidium der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Gruppe will den OSS-Gedanken in der Bundesverwaltung pushen und hat seit 2009 ganze 13 Vorstösse bezüglich OSS beim Bund eingereicht, die allerdings alle abgeschmettert wurden. "Mit dem Wechsel des Finanzministers, dem auch die Informatik des Bundes unterstellt ist, erhoffen wir uns einen Paradigmenwechsel", sagte Dr. Kathy Riklin, Nationalrätin des Kantons Zürich und Gründungsmitglied der Gruppe, in ihrer Rede an der gestrigen Veranstaltung.
Insgesamt gewinnt das Thema OSS in der Schweiz immer mehr an Reife und Bedeutung. Selbst die UBS, die traditionell bis dato eher ein verkrampftes Verhältnis zu OSS hatte, hat mittlerweile eine Open-Source-Strategie vorzuweisen. Wurde OSS bisher bei der Grossbank verboten, darf sie inzwischen kontrolliert eingesetzt werden.



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