22.01.2008, 11:08 Uhr

Microsoft-Software macht Buchhaltung für kleine Unternehmen

Microsoft lanciert ihre 2007 angekündigte ERP-Software ,,Dynamics Enterpreneur", die sich an Unternehmen zwischen zehn und 50 Angestellten richtet.
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Microsoft mit CEO Steve Ballmer kümmert sich nun um die Buchhaltung von kleinen Unternehmen.
,,Dynamics Enterpreneur" richtet sich an kleine Unternehmen, die betriebswirtschaftliche Standardfunktionen in einer integrierten Software nutzen wollen und kostet umgerechnet rund 1435 Franken pro Anwender. Microsoft betritt mit ihrer ERP-Software Neuland. Bislang gab es von den Redmondern in Europa keine betriebswirtschaftliche Anwendung für kleine Unternehmen. Die bestehenden Produkte "Dynamics NAV" (vormals "Navision") und "Dynamics AX" richten sich an Firmen, die in der Regel grösser sind.
Neu ist auch der Vertriebsweg: Small Business Partner sollen die Software verkaufen und beim Kunden einführen. Diese Microsoft-Partner hatten bisher zwar beispielsweise Office- und Windows-Software bei kleinen Unternehmen installiert, nicht jedoch Buchhaltungsprogramme. Microsoft setzt darauf, dass ein Vertriebsnetz mit Partnern entsteht, die in der Lage sind, Dynamics Entrepreneur auf den Rechnern der Kunden einzurichten. Dies soll schnell und kostengünstig zu erledigen sein: Nach rund drei Tagen sind laut Microsoft das Programm installiert, die Konten eingerichtet und die Stammdaten über eine Excel-Schnittstelle importiert und angelegt.Für den Aufbau des neuen Vertriebsnetzes soll die in Soest beheimatete Distributorin Actebis Peacock sorgen. Daneben soll es eine kleine Zahl von klassischen Dynamics-Partnern geben.
,,Dynamics Entrepreneur" stützt sich auf die Technik der Microsoft-Software Dynamics NAV 5.0. Jedoch wurden gegenüber dem grösseren Produkt die Masken sowie die Navigationstiefe reduziert. Gegenüber Dynamics NAV verfügt die Software über keine Fertigungssteuerung, sondern fasst Funktionen für die Finanzbuchhaltung, Ein- und Verkauf sowie die Lagerverwaltung zusammen.
Um das Produkt von den bestehenden Microsoft-Angeboten abzugrenzen, sind die Zahl der gleichzeitigen Nutzer auf fünf beschränkt und der Funktionsumfang eingeschränkt. Die Anzahl gleichzeitiger Anwender lässt sich aber ausbauen.
Als Datenbank nutzt das Programm "SQL Express", eine Runtime-Variante des SQL Server von Microsoft. SQL Express ist nicht neu, denn es liegt dem Produkt "Access" von Microsoft zugrunde. Sobald Anwender anspruchsvollere Auswertungen fahren wollen, benötigen sie den SQL Server und müssen eine Lizenz dafür erwerben. Hier hofft der Konzern, zusätzlich zum ERP-System den hauseigenen "Small Business Server" verkaufen zu können. Er enthält unter anderem das Windows-Betriebssystem für Server, die besagte Datenbanksoftware und den Exchange Server.
Zu den Besonderheiten zählt Microsoft ferner die Integration in die hauseigene Office-Software. Damit können Anwender Geschäftsdaten aus der ERP-Software in Excel exportieren, um beispielsweise Berichte zu erstellen. Outlook-Nutzer können ihre Kontaktdaten, Termine und Aufgaben mit entsprechenden Datensätzen in Dynamics Entrepreneur abgleichen, sofern sie Office 2003 oder 2007 verwenden.



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