09.12.2015, 15:58 Uhr

Mehr Budget für Schweizer CIOs

Laut einer Umfrage von Deloitte rechnen Schweizer IT Chefs mit mehr Budget für 2016. Zudem wollen sie vermehrt als Stratege agieren.
Die IT-Budgets von Schweizer Unternehmen sind in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen, aber die Kostensenkung bleibt eine hohe Priorität. Der Aufwärtstrend spiegelt sowohl die anhaltende wirtschaftliche Erholung als auch das steigende Bewusstsein für die strategische Bedeutung der IT wider. Das geht aus dem «CIO Survey» von Deloitte hervor, für den das Beratungsunternehmen 1200 CIOs aus 43 Ländern, darunter auch 56 CIOs und IT-Führungskräfte aus der Schweiz, befragt hat. 32 Prozent der Schweizer IT-Chefs gehen davon aus, auch im kommenden Jahr mehr Budget zur Verfügung zu haben. Dramatische Budgetkürzungen erwartet keiner.

Mehr Budget

Trotz wachsender IT-Budgets bleiben Kostenkontrolle und -reduktion weit oben auf der Agenda der helvetischen IT-Chefs. Nach ihren Geschäftsprioritäten für das nächste Jahr befragt, nannten 54 Prozent der hiesigen CIOs die Reduktion der Betriebs- und Produktkosten. In keinem der anderen an der Umfrage teilnehmenden 42 Länder wurde Kostenreduktion so oft genannt. «Auf den ersten Blick erscheint die gleichzeitige Priorisierung von Innovation und Kostenkontrolle paradox, aber Innovation kann auch zur Kostensenkung beitragen, vor allem mittel- bis langfristig», erklärt Michael MacNicholas, Direktor, Technologieberatung, bei Deloitte Schweiz. CIOs stünden aktuell einer Vielzahl von teilweise konkurrierenden Zielsetzungen gegenüber. IT-Budgets nehmen zu, aber gleichzeitig gilt es die IT-Kosten in Grenzen zu halten oder zu reduzieren. Diese Divergenz könnte auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden, unter anderem das erhöhte Kostenbewusstsein der Unternehmen seit dem Frankenschock. «Dass die IT-Budgets trotz erhöhten Kostendrucks weiter steigen, betont jedoch vor allem die wachsende strategische Bedeutung der IT», so MacNicholas.

Mehr Strategie

Die Prioritäten im Technologie-Bereich sind geprägt vom Innovations- und Kostenfokus. Mit 45 Prozent wurden die Reduzierung der IT-Kosten und Effizienzsteigerung am häufigsten genannt, dicht gefolgt von der digitalen Innovation (43%) und der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen (41%). All diese Ziele werden in der Schweiz höher bewertet als im globalen Durchschnitt.
Deloitte macht generell eine Verschiebung bei den Prioritäten der CIOs aus. So verbringen Schweizer CIOs im Moment 37 Prozent ihrer Zeit mit dem Management des IT-Betriebs (Idealfall 24%), würden diesen Anteil aber gerne verringern und sich mehr strategisch (aktuell 18%, Idealfall 27%) betätigen. Zwei Drittel wirken entweder überhaupt nicht in der Gestaltung der Unternehmensstrategie mit oder führen diese nur aus. Der Anteil jener CIOs, die die Strategie initiieren oder mitentwickeln, ist mit 32 Prozent relativ tief. Zwischen der tatsächlichen und der erwünschten Rolle von Schweizer CIOs herrsch eine Kluft: 73 Prozent wollen eine strategische Führungsrolle innehaben – nur 18 Prozent haben diese tatsächlich schon.



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