01.11.2010, 11:52 Uhr

Hacker "verdient" 140000 Franken im Monat

Durch die Zerschlagung des Botnets Bredolab tritt eine ganze Untergrund-Wirtschaft zu Tage, in der Topverdienste für die Hacker möglich sind.
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Nachdem eine Cybercrime-Einheit der holländischen Polizei das Botnet Bredolab zerschlagen hat (Computerworld.ch berichtete), werden nun erste Details zu den Betreibern und der Schattenwirtschaft hinter dem illegalen Netzwerk bekannt.
So konnte etwa mit Georg Avanesov der mutmassliche Betreiber von Bredolab dingfest gemacht werden. Der Russe wurde demnach bei der Einreise nach Armenien verhaftet.
Mit der Person Avanesov zeigt sich das ganze Ausmass der Cyber-Untergrund-Ökonomie. Mit seinen 27 Jahren soll der Russe bereits mehrere Millionen Dollar erwirtschaftet haben. Allein die Vermietung des Bredolab-Botnetzes an Spammer und andere Hacker soll ihm ein monatliches Einkommen von umgerechnet 140'000 Franken gesichert haben.
Dabei sind noch nicht die Einnahmen mit eingerechnet, die Avanesov durch eigenhändige Betrugsdelikte über "sein" Netz erwirtschaftete, etwa indem er selbst mit Hilfe von Malware Daten wie etwa Kreditkarteninformationen ergaunerte. "Wir haben noch keine vollständigen finanziellen Informationen über Avanesov", erklärt Wim De Bruin, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Amsterdam. "Unsere Untersuchungen zielten in erster Linie auf die Zerschlagung des Botnets und der Gefangennahme des Betreibers", führt De Bruin aus. Weitere Ermittlungen würden aber sicherlich folgen.
Die Bredolab-Malware soll gut 29 Millionen Computer verseucht haben, auch in der Schweiz. Denn bereits 2009 warnte die Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes Melani vor mit der Bredolab-Malware infizierten Schweizer Webseiten.



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