07.05.2010, 07:39 Uhr

Diese Start-ups findet Google cool

Google kauft nicht nur Firmen am Laufmeter, sein Risikokapitalarm Google Ventures investiert auch kräftig in Jungunternehmern. Wir präsentieren 10 Start-ups, die von Google finanziell unterstützt werden.
Insgesamt neun Firmen hat Google seit Anfang Jahr gekauft. Darüberhinaus investiert der Suchmaschinist in unabhängige Start-ups, und zwar über den hauseigenen Fond Google Ventures.
Bislang hat die Risiko-Kapital-Firma in zehn Jungunternehmen investiert. Diese reichen von klassischen Softwarefirmen über Biotech- und Autohersteller bis hin zu Energieunternehmen. Die Höhe der Investitionen gibt Google in der Regel nicht bekannt. Bei einigen Start-ups sind die Summen aber bekannt.
Dies sind also die zehn heissen Firmen, denen Google derzeit unter die Arme greift:

1. Corduro - Sparen beim Geldtransfer

Diese Firma aus Texas bietet Bezahldienste an, einschliesslich wiederkehrende Zahlungen für Internet-, Mobilfunk- und Detaillisten-Transaktionen. Dabei sind vor allem Händler im Visier von Corduro die an einem Internet-Payment-Gateway der neusten Generation interessiert sind, wie es auf der Webseite heisst. Die Methode soll vor allem Transaktionekosten einsparen helfen, die Firma spricht von 30 Prozent.

2. Adimab - Antikörber auf Hefekulturen

Adimab ist der Beweis, dass Google auch in Firmen investiert, die nicht direkt im eigenen Tätigkeitsfeld daheim sind. Das US-Startup hat eine Biotech-Plattform auf Hefe-Basis entwickelt, mit der Antikörper schnell entdeckt werden können.
Adimab wurde von Wissenschaftlern des Massachussetts Institute of Technology (MIT) und der Dartmouth University gegründet. Die von dem Spin-off entwickelte Technik findet die Antikörper anscheinend wesentlich schneller und ohne dass teure Lizenzzahlungen an Dritte fällig werden. Adimab arbeitet dabei mit den Pharma-Riesen Pfizer, Merck und Roche zusammen.

3. English Central - Sprachen lernen mit Webfilmchen

Das US-Jungunternehmen mit Ableger in Tokyo bereitet Filme, die es im Web findet auf und verwandelt diese in eine kurze Englischlektion. So lassen sich die Definitionen von Wörtern abrufen und die gesprochenen Partien verlangsamen. Sodann kann man passende Übungssätze nachsprechen, mit dem Mikrophon aufnehmen und die eigene Aussprache überprüfen.

4. OpenCandy - Programme übers Web empfehlen

Die kalifornische Firma hat ein Plug-in geschrieben, das Programmierer dem Installationsprogramm für die eigenen Kreationen beifügen können. Es erlaubt es den Entwicklern, weitere Software - etwa zum Download - zu empfehlen, die den Nutzer der eigenen Software ebenfalls interessieren könnte. Die Firma hat angeblich fünf Millionen Dollar erhalten, von Google und anderen Investoren.

5. Pixazza - statische Bilder werden interaktiv

Das Unternehmen hat einen Webdienst entwickelt, mit dem statische Fotos in interaktiven Inhalt verwandelt werden können, indem etwa Weblinks zu den gezeigten Produkten im Bild platziert werden. Das Produkt wendet sich an Verleger und Werber.
Bilder, die von Pixazza behandelt wurden, sehen aus wie Bilder in Facebook, auf denen von den Nutzern Personen identifiziert und angeschrieben wurden. Im Unterschied zu Facebook verweisen die Links in den mit Pixazza aufgemotzten Bildern auf die Webseiten der jeweiligen Produkthersteller.

6. Recorded Future - sagt die Zukunft heraus

Die Firma versucht durch Analyse von vergangenen und gegenwärtigen Begebenheiten die Zukunft vorherzusagen. Die für die Prognose nötigen Daten werden dabei aus dem Web extrahiert. Das Unternehmen will so den nächsten Börsencrash oder den nächsten Terroranschlag vorhersagen.
Laut Recorded Future gehören Regierungsbehörden und Handelsfirmen weltweit zu seinen Kunden. Google plant insgesamt 100 Millionen Dollar in Start-ups zu investieren - allein dieses Jahr.

7. SCVNGR - geografische Gamer

Die Bostoner Jungfirma SCVNGR hat eine "Geo-Gaming"-Plattform entwickelt, mit der mit mobilen Geräten Games gespielt werden können, die geografische Informationen wie den aktuellen Standort des Gamers mit in den Ablauf des Spiels einbeziehen.
Firmen-Angaben zufolge könnten mit dem Web-basierten Toolkit sogar "nicht-technische" Leute Games erstellen, die dann via SMS, mobilen Web-Browser sowie via iPhone- und Android-Apps gespielt werden können. Angeblich hat SCVNGR 4 Millionen Dollar von Google Ventures und anderen Investoren erhalten.

8. Silver Springs Networks - für intelligente Stromnetze

Die kaliforniche Silver Spring will Elektrizitätswerken mit Hardware, Software und Dienstleistungen eindecken, mit denen die Effizienz der Netze erhöht, der Stromverbrauch verringert und schlussendlich die Kohlendioxid-Emissionen reduziert werden können.
Die Techniken des Start-ups verbinden laut Hersteller alle Verwaltungsgeräte im Stomnetz und erstellen so ein "drahtloses Kommunikationsnetzwerk, in dem Geräte wie Stromzähler und Überwacher der Netzbelastung untereinander sowie mit dem Werk kommunizieren", wie die Firma ihr eigenes Verfahren bezeichnet.

9. VigLink - Clicks bringen Geld

VigLink hat ein Kommissions-System entwickelt, mit dem Webpublisher Nebeneinnahmen generieren können. Durch einen Codeschnipsel in der Webseite wird aufgezeichnet, wenn ein Surfer über einen auf der Seite platzierten Link auf eine Shop-Seite geht und dort etwas kauft.
Das System kann kostenlos ausprobiert werden. VigLink streicht allerdings 25 Prozent der bezahlten Kommission selbst ein.

10. V-Vehicle - der Phantom-Autohersteller

Die in San Diego ansässige Firma besteht bereits seit 2005. Ihre Webseite ist allerdings noch leer, bis auf das Logo. Google sagt, dass es sich dabei um ein Unternehmen handle, das vorhabe, einen sicheren, qualitativ hochstehenden, sparsamen und gut ausgestatteten Wagen für den US-Markt einzuführen.



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