06.05.2014, 01:53 Uhr

Die Highlights der EMC World

EMC gibt in Las Vegas das 1-Million-Dollar-Versprechen. Welche Schweizer Kunden knacken den Jackpot? Storage wird durch neue EMC-Software wesentlich preisgünstiger.
Wer knackt den Jackpot? EMCs David Goulden gibt in Las Vegas die 1-Million-Dollar-Garantie.
Kein Zweifel, David Goulden ist der neue starke Mann bei EMC. Das demonstrierte er eindrücklich auf der Hausmesse EMC World des Storage-Marktführers in Las Vegas. Gouldens souveräne Keynote am Eröffnungstag war gespickt mit Highlights - einige davon mit Revolutionspotenzial.  Zumindest klang das stark danach. Die EMC-Highlights in der Zusammenfassung: 1) EMC kauft DSSD, eine Expertin für Flash-Speichersysteme, die zudem mehrere Storage-Patente hält, die EMC praktischerweise gleich mit erwirbt. Darunter sollen auch Patente sein, die die Performance (von NAND-Storagechips) stark in die Höhe schrauben. Der Deal soll noch im zweiten Quartal dieses Jahres unterschriftsreif sein. DSSD hatte bislang eigentlich keiner so richtig auf dem Radar. Chairman der Firma ist allerdings der Sun-Microsoft-Pionier Andy Bechtolsheim, der ist immer für eine Überraschung gut. "Zusammen mit EMC wird DSSD einen völlig neuen Typ von  Speichersystem auf den Markt bringen, das heute übliche Latenzzeiten, IOPS (Input-Output-Operations) und Bandbreiten weit in den Schatten stellt", lässt sich Bechtolsheim zitieren.

HPs Bill Moore bei EMC

EMCs Goulden spricht von einem "neuen Kapitel im Buch der serverseitigen Flash-Storage-Systeme". Bereits 2015 wollen beide Unternehmen Produkte auf den Markt bringen, die SAPs In-Memory-Appliance Hana und die Big-Data-Analysetechnologie Hadoop konkurrenzieren. CEO der neuen DSSD-Geschäftseinheit innerhalb von EMC wird Bill Moore, der zuvor für die Storage-Division von Hewlett-Packard gearbeitet hat. Bechtolsheim selbst bekleidet die Position des Strategieberaters. 2) Apropos Flash-Speicher: Von der Performance und vor allem Stabilität seiner Flash-Array-Lösung ExtremeIO ist EMC so überzeugt, das Goulden auf der EMC World eine 1-Million-Dollar-Garantie abgab. Diese Summe erhalten Kunden, die ExtremeIO bei einem Speicher- respektive Performance-Fehler erwischen. Denn genauen Wortlaut der juristisch verbindlichen Garantieübernahme finden Sie hier. "Ich musste lang und heftig mit unserer Finanz- und Rechtsabteilung kämpfen, aber Teufel, wir sind in Las Vegas", sagte Goulden auf einer Pressekonferenz. DIe 1-Million-Dollar-Garantie für extremeIO gilt ab sofort und läuft bis zum 30ten September 2014.

Cloud-Storage: Preiswerter als Amazon und Google

3) Preisvorteile zwischen 23 und 28 Prozent soll die neue Elastic Cloud Storage Appliance ECS von EMC bringen. Kosten in dieser Höhe sparen Kunden, wenn sie Cloud-Storage nicht bei Amazon oder Google, sondern bei EMC einkaufen. Das ist ein starkes Kaufversprechen, wenn man bedenkt, welche Preiskämpfe sich die Cloud-Storage-Anbieter Amazon, Google und Microsoft allein in den letzten Wochen geliefert haben. ECS ist für die Private Cloud  gedacht und im Rack-Formfaktor von 360 TByte bis 2,9 Petabyte (Object Storage und Hadoop File System) erhältlich.

"Swisscom ist unser bester Kunde"

4) Schweizer Kunden: "Die Schweizer Swisscom ist ein ganz starker Partner von EMC", betonte Amitash Srivastava, President der Advanced Storage Division, auf einer Pressekonferenz. "Swisscom setzt praktisch alles von uns ein - VMAX, VNX, Avamar, ViPR - und baut damit ihre private und public Clouds", sagte Srivastava. Eine wichtige Rolle spielt dabei das neue Software-Layer ViPR 2.0, eine Art Selbstbaukasten für die eigene heterogene Storage-Infrastruktur. ViPR 2.0 legt ein Integrations- und Automatisierungslayer über die Speichermaschinen eines Unternehmens. Unterstützt werden nicht nur alle Lösungen von EMC, sondern via OpenStack-Plugins auch Fremdprodukte wie HP 3Par/HP SL4540, IBM DS8000, IBM SUC/XIV, Dell Equal-Logic, Hitachi VSP, Netapp e-Series oder einfache, preiswerte Commodity-Hardware. Auch die ECS Appliance besteht wesentlich aus ViPR 2.0 samt der darüber integrierten heterogenen Storage-Hardware. Folgendes Szenario ist denkbar: Kunden kaufen ihre eigene Commodity-Hardware und beziehen lediglich die Software (ViPR 2.0 und ScaleIO) vom EMC EMC öffnet ganz weit die Tore für Fremdanbieter. Kannibalisiert sich damit das Unternehmen langfristig nicht selbst? EMCs Goulden ist nicht dieser Meinung und glaubt: Die fallenden Umsätze punkto reiner Hardware werden durch steigende Software-Umsätze mehr als wett gemacht.



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