05.02.2010, 11:34 Uhr

Die hässlichsten IT-Produkte aller Zeiten

Es kann nicht schaden, wenn grossartige Ware auch optisch hübsch daherkommt. Wir präsentieren die zehn hässlichsten IT-Produkte aller Zeiten.
Ob Microsoft Windows 1.0, iMac Flower Power und Dalmation oder Motorala DynaTAC 8000X. Niemand möchte sich an diese Unarten des Produktdesigns erinnern - und doch hat es sie gegeben. Wir zeigen zehn «Innovationen» der anderen Art.
Microsoft Zune Player
Im Jahr 2006 wurde im Vorfeld viel über Microsofts Musik-Player Zune spekuliert. Er wurde gar als iPod-Killer gehandelt. Das Gerät sollte alles haben, was dem Kultprodukt von Apple zu seinem Erfolg verholfen hat. Das waren beispielsweise ein grossartiger Sound und ein gelungener Musikmanager. Allerdings ist auf dem Weg irgendwo das attraktive Design verloren gegangen und einer braunen Plastikhülle gewichen. Zwar gab es andere Limited-Edition-Farben und das Verkaufsziel von einer Million Geräten in sieben Monaten wurde auch erreicht, dennoch zog der Zune Player Gespött auf sich. Beispiel gefällig? Die Webseite Hide a Pod macht sich etwa darüber lustig, dass niemand einen iPod stehlen würde, sofern man ihn ins Gehäuse eines Zune Players packt.
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Osborne
Tragbare Computer gehören für uns zum Alltag. Laptops und Notebooks lassen sich überall mitnehmen. Das war früher noch ganz anders: Obsorne Computer veröffentlichte im Jahr 1981 den ersten tragbaren Computer, der den Namen Osborne 1 trug. Er wog stattliche zwölf Kilo. In der Kiste steckten ein 5-Zoll-Monochrom-Monitor, eine grosse Tastatur und zwei Floppy-Laufwerke. Hübsch war er nun wirklich nicht, wenngleich auch recht populär zu seiner Zeit.
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Neuros II Digital Audio Computer
Im Jahr 2004 stellte Neuros Audio den Neuros II vor. Er spielte MP3, OGG, VORBIS, wWMA und unkomprimierte WAV-Files. Ausserdem konnte er MP3s aus verschiedenen Quellen wie einem Line-Input, einem eingebauten Mikrophon oder einem FM-Tuner aufnehmen. Seinem Erfolg am Massenmarkt stand jedoch das Design im Wege. Der Player selbst wurde auf einer Art Dockingstation montiert, welche die Batterie und upgradefähige Speicherkomponenten (von 128 MB Flash bis 80 GB Festplatte) enthielt. Das ganze Ding sah aus wie ein Brikett. Die Masse des Neuros II waren mit 13,5 x 7,8 x 3,3 Zentimetern auch nicht gerade kompakt - und das zu einer Zeit in der schlanke MP3-Player à la iPod den Markt aufwirbelten. Neuros-Enthusiasten schreckte das nicht ab. Spezifikationen sind schliesslich wichtiger als das Aussehen, dachte man.
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Microsoft Windows 1.0
Das erste Mac-Betriebssystem machte 1984 das Konzept einer grafischen Benutzeroberfläche salonfähig. Ein Jahr später legte Microsoft mit der ersten Version von Windows nach. Weil sich damals keiner viele Gedanken um die Oberfläche machte, wurde diese klobig und grellbunt. Designtechnische Ausrutscher wie DATEINAMEN IN GROSSBUCHSTABEN gaben den letzten Schliff. Um fair zu bleiben - das erste Windows war weniger ein Betriebssystem als ein MS-DOS-Aufsatz. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch. Windows wurde von Version zu Version schöner. Die Windows-7-Oberfläche braucht sich jedenfalls nicht mehr zu verstecken.
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iMac Flower-Power und Dalmatian
Apples erste iMacs waren wie eine frische Meeresbrise für die Computer-kaufende Gesellschaft. Die verspielten Farben und weichen Rundungen der All-in-One-PCs waren eine willkommene Abwechslung zu gängigen PCs, die in der Regel aussahen wie ein grauer Klotz. In der 2001er-Serie der iMacs sorgten jedoch zwei neue Farbvarianten für Gesprächsstoff. Flower-Power (siehe Bild) und Dalmatian (mit nebligen Flecken auf blauem Untergrund). Steve Jobs mag sie schön gefunden haben, aber in Wirklichkeit erinnerten sie mehr an einen billigen Duschvorhang. Zum Glück gab es da noch die anderen Farbvarianten - Indigo und Graphite.
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Tiger Electronics Furby
Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene erlagen 1998 der Faszination des Furby. Es hat wohl niemand bemerkt, dass diese aussahen wie die Kreuzung aus einem Gremlin mit einer Figur aus der Sesamstrasse. Dank seiner CPU, Sensoren und beweglichen Teile konnte der Furby auf Licht, Ton und Berührungen reagieren. Direkt aus der Verpackung sprachen die Furbys nur furbish. Echte Wörter konnte man ihnen nach und nach beibringen. Mehrere Furbys auf einem Fleck plapperten munter miteinander, was Aussenstehende nicht selten als gruselig empfanden. 1998 waren die 35 Dollar teuren Dinger eine Sensation, die aber rasch zu entnervten Eltern führte.
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Motorola DynaTAC 8000x
Auch das erste kommerzielle Mobiltelefon, Motorola Dynatac 8000x, aus dem Jahre 1983 war keine Schönheit. Es war ganze 25 Zentimeter hoch (und das ohne Antenne) sowie fast 800 Gramm schwer. Dennoch war dieses Teil damals das absolute Hightech-Gerät. Die Leute waren von der Idee eines wirklich mobilen Telefons bei seinem Debüt 1983 so hingerissen, dass sie fröhlich die 3995 Dollar hingeblättert haben. 1984 gab es schon über eine viertel Million Nutzer weltweit.
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Commodore 1541 Floppy Disk Drive
Kein Computer verkörpert das Lebensgefühl der 80er besser als der Commodore C64. Sein Design ist ästhetisch und beihnahe zeitlos. Unglücklicherweise trifft das nicht auf das externe Floppy-Laufwerk Commodore 1541 zu. Die Plastikkiste war viel klobiger und sperriger als der Computer selbst. Ausserdem machte es Klackgeräussche während des Betriebs und knackte furchteinflössend bei Lese- oder Schreibfehlern. Echte Freaks konnten anhand der Geräusche voraussagen, wann das Spiel denn endlich fertig geladen hat - zumindest meinten sie das. Gibt es etwas Hässlicheres als so ein Monster auf dem Schreibtisch? Ja, zwei davon.
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Nintendo Virtual Boy
Was zunächst wie ein Stativ mit Fernglas aussieht, ist in Wirklichkeit eine Spielkonsole aus dem Hause Nintendo. Dazu kam ein originalgrosses Steuerpad. Beim Spieler wurde ein 3D-Effekt erzeugt, indem dem rechten und linken Auge in schneller Abfolge leicht unterschiedliche Bilder gezeigt wurden. Diese Technik ist den 3D-IMAX-Filmen nicht unähnlich. Allerdings war die Technik einfacher und der Spieler musste sich mit monochromen Bildern in Rot und Schwarz zufriedengeben. Der Virtual Boy hat immer noch Fans aber in den Mittneunzigern floppte das Teil gewaltig. Nur ein Jahr nach der Einführung nahm Nintendo den Virtual Boy wieder vom Markt.
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Der Akustikkoppler
Aus heutiger Sicht kommen einem die 1970er oft etwas seltsam vor. Aus dieser Zeit stammt der Akustikkoppler, der Pionierarbeit für unsere dauernd vernetzte Welt leistete. Als noch Wählscheiben regierten und Telefone fest in der Wand verankert waren, gab es nur eine Möglichkeit, den Computer mit der Aussenwelt zu verbinden: Man musste anrufen, auf das Freizeichen warten und dann schnell den Telefonhörer in zwei saugnapfartige Körbchen stecken. Hier triumphiert die Technik über dem Design.



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