10.11.2015, 17:48 Uhr

Wie die Schweizer Bevölkerung Cloud-Dienste nutzt

Jeder zweite Schweizer nutzt Cloud-Dienste. Die meisten, um Fotos zu speichern oder Dokumente zu teilen, sagt eine Studie. Trotzdem gelingt es den Anbietern offenbar nach wie vor nur langsam, der Bevölkerung Sicherheitsängste zu nehmen.
Im ersten Quartal 2014 nahmen in der Schweiz 3,25 Millionen Personen respektive 47 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren mindestens einen Online-Dienst in Anspruch. Dies schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner IKT-Haushaltserhebung 2014. Die meisten der Internetuser (38 Prozent) nutzen demnach Online-Dienste, mit denen sie Dateien speichern oder austauschen können. Wer das tut, ist gemäss dem Bundesamt für Statistik «eher männlich, unter 35 Jahre alt, verfügt über einen Tertiärabschluss und schätzt seine finanzielle Situation positiv ein».
Als Grund für die Nutzung von Online-Speichern nannten drei Viertel der Befragten die Möglichkeit, überall und unabhängig vom Gerät auf die eigenen Daten zugreifen zu können. Danach folgt der einfachere Austausch von Dateien mit anderen Personen, was die Teamarbeit erleichtert. Erst an Dritter Stelle folgt die Sicherheit. Die beiden anderen Gründe, die den Befragten zur Auswahl standen, sind nur für eine Minderheit aus-schlaggebend: Für 42 Prozent ist es die grössere Speicherkapazität, für 22 Prozent der Zugang zu einem umfangreichen Angebot von Inhalten.
Fast interessanter als diese Zahlen sind die Antworten derjenigen, die keinen Clouddienst in Anspruch nehmen, das Internet ansonsten aber nutzen: 46 Prozent von ihnen sagen, dass sie Cloudspeicher nicht kennen. Dabei spielt der Bildungsstand eine wichtige Rolle: Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung wissen 76 Prozent nicht, dass Daten im Internet gespeichert werden können. Bei den Personen mit einem Tertiärabschluss beträgt dieser Anteil lediglich 28 Prozent. Auch das Alter spielt hier eine Rolle: 55 Prozent der 60-Jährigen und Älteren, die keinen Online-Speicherplatz benutzen, kennen dieses Angebot nicht, also 9 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt. Ein grosser Unterschied besteht auch zwischen den Geschlechtern: 36 Prozent der männlichen Nichtnutzer von Speicherplatz im Internet wissen nicht, dass solche Dienste existieren, während dieser Anteil bei den Frauen 55 Prozent beträgt. Die Gründe für den Gender-Unterschied kann das BFS nicht benennen. Wer Online-Speicher kennt, nutzt sie zumeist (in 76 Prozent der Fälle) nicht, weil Er oder Sie Dateien mit anderen Mitteln wie Email oder USB-Sticks austauscht. 71 Prozent dieser Befragten haben Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit von online gespeicherten Daten, während 58 Prozent unsicher sind, ob ihre Daten vor Verlust geschützt sind. Die ständige Abhängigkeit von einem Internetanschluss wird von 51 Prozent dieser Personen als Grund genannt, weshalb sie keine Online-Speicherdienste nutzen. Für 24 Prozent ist die Nutzung eines Clouddienstes zu kompliziert.



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