Schweizer KMU 02.02.2016, 11:12 Uhr

Digitalisierung startet beim Kunden

Für kleine und mittelständische Unternehmen in der Schweiz beginnt die Digitalisierung offenbar bei der Kundenbeziehung. Firmenintern ist die Transformation erst am Anfang.
Bei Schweizer Kleinbetrieben und Mittelständlern spielt die digitale Technologie in erster Linie bei der Kundenbeziehung eine Rolle. Der Kontakt mit den Verbrauchern findet ganz oder teilweise auf elektronischem Weg statt, sagten 68 Prozent der befragten 700 Firmen. Das Ergebnis stammt aus einer repräsentativen Umfragedes Beratungsunternehmens Ernst & Young. Laut Marcus Rübsamen, Partner Advisory Services, sehen die Unternehmen in den digitalen Technologien hauptsächlich Instrumente, um schneller ans Ziel zu gelangen. Das greift zu kurz. «Die Digitalisierung hat aber das Potenzial, Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern», sagt er. Die Interaktion mit den Verbrauchern über die neuen Medien dürfte branchenübergreifend das erste Mittel sein, auf die digitale Transformation zu reagieren. So sind Investitionen in die Kundenschnittstelle auch für die Schweizer Banken vorrangig, während das Back Office noch wie vor Jahrzehnten arbeitet. Das «Bankenbarometer» von Ernst & Young zeigte aber auch, dass die Finanzinstitute an ihren Geschäftsmodellen arbeiten. Schweizer KMU schätzen die Bedeutung der Technologie für ihr Geschäftsmodell schon heute als relativ hoch ein. Fast jedes zweiten Unternehmen (45 Prozent) misst Computern und dem Internet eine mittelgrosse bis sehr grosse Rolle zu. In den kommenden fünf Jahren wird die Bedeutung noch zunehmen, sagen 64 Prozent.
Wie die digitale Reise für die Schweizer KMU weiter geht, wissen die Befragten allerdings nicht. Für 77 Prozent gibt es keine grundlegenden Hindernisse bei Investitionen in digitale Technologien. Nur je rund 7 Prozent mangelt es dazu an Geld, Know-how oder Personal. «Es ist von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schweiz, dass der Mittelstand sich intensiver und schneller mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Die Anpassungen dürften zwar auf der einen Seite Arbeitsplätze kosten, auf der anderen Seite jedoch viele neue Stellen, wenn auch andere, schaffen», sagt Bruno Chiomento, Country Managing Partner von Ernst & Young.



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