27.01.2016, 15:12 Uhr

Schweiz soll korrupter geworden sein - auch wegen IT-Beschaffungen

Die Schweiz ist korrupter geworden, sagt eine Studie. Schuld daran dürften auch IT-Beschaffungen im öffentlichen Sektor sein.
Die Schweiz ist korrupter geworden. Behauptet «Transparency International», in deren Rangliste Corruption Perceptions Index (CPI) die Schweiz vom fünften Rang 2014 auf den siebten Rang zurückfiel. Den Grund für die Zurückstufung der Schweiz sieht Transparency International in verschiedenen Korruptionsfällen im öffentlichen Beschaffungswesen. Dabei dürften IT-Beschaffungen eine Hauptrolle spielen. Gerade diese Woche wurden sechs Personen wegen ungetreuer Vergabe von IT-Vergaben im Bafu angeklagt. Beim Seco und der Zentralen Ausgleichskasse kamen in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls Fälle ans Licht, bei denen ranghohe Beamte IT-Aufträge unter der Hand vergaben. 

Potenzial vorhanden

Transparency International zeigt in einem Report auch auf, warum die Schweiz vermehrt Korruptionsfällen zu kämpfen hat: Noch immer sei bei einem internationalen Korruptionsskandal meistens auch die Schweiz involviert, und noch immer könnten aus korrupten Handlungen stammende Gelder zu leicht ins Land eingeschleust werden. Beim Privatrecht bestehe ausserdem weiterhin kein angemessener Schutz für Whistleblower; und nach wie vor kenne die Schweiz keine gesetzliche Regelung zur Transparenz der Parteienfinanzierung und der Finanzierung von Wahl- und Abstimmungskampagnen. Insgesamt steht die Schweiz aber nicht schlecht da. Der CPI 2015 erfasst 168 Länder, da ist Rang 7 nach wie vor sehr gut. Dänemark steht zum zweiten Mal an der Spitze, während Nordkorea und Somalia die Schlusslichter bilden. Der CPI misst weltweit die Wahrnehmung der Korruption im öffentlichen Sektor.



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