27.04.2017, 07:00 Uhr

IT-lern fehlen die passenden Fähigkeiten

Über die Hälfte der IT-Spezialisten verfügt nicht über die für die digitale Transformation benötigten Fähigkeiten.
IT-Profis besitzen nicht die «richtigen» Fähigkeiten, die die Branche in den nächsten 12 Monaten benötigt, um den Herausforderungen der Digitalen Transformation zu begegnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Global Digital Transformation Skills Study von Brocade, in deren Rahmen weltweit 630 IT-Entscheider befragt wurden. Viele Unternehmen versuchen, zentrale IT-Herausforderungen zu bearbeiten, haben aber keine Teams, die die dafür benötigten Qualifikationen besitzen.

Zu wenig Weiterbildung

54 Prozent der Befragten erwarten, dass der Mangel an Personal mit den richtigen Qualifikationen spätestens in einem Jahr zum Problem werden wird. Gründe dafür sind neben dem generellen Fachkräftemangel und der rasant fortschreitenden technologischen Entwicklung veraltete Fachkenntnisse sowie fehlende Bereitschaft auf Führungsebene, Weiterbildungen anzubieten. «Der strategische Einfluss, den die IT auf Unternehmen hat, nähert sich seinem Höhepunkt», sagt Rein de Jong, Director EMEA Central Regional Sales bei Brocade. Jetzt sei der Moment erreicht, in dem IT-Abteilungen das Gefühl haben, die Transformation ihres Unternehmens am stärksten beeinflussen zu können. Aufgrund der sich rasant weiterentwickelnden Technologie und möglicher Veränderungen auf dem internationalen Arbeitsmarkt sei es daher äusserst wichtig, dass IT-Teams das richtige Training erhalten, um ihre Fertigkeiten weiterentwickeln zu können.
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Fehlende Fachkenntnisse sind das eine, die Zeit, die es dauert, neue Qualifikationen zu erwerben, das andere. Die IT-Entscheider nannten dies als einen der Hauptgründe dafür, dass sie Geschäftsanforderungen nicht (mehr) erfüllen können. In der Konsequenz bleibt manch Unternehmen hinter der Konkurrenz zurück und verliert Kunden. Der Mangel an Talenten führe zudem dazu, dass neue Technologien nicht effizient implementiert werden könnten, die Mitarbeiterzufriedenheit sinke und das Unternehmen Markanteile verliere (vgl. Grafik 1). Auch das derzeitige politische Klima erschwert es, neue Mitarbeitende mit passenden Fähigkeiten einzustellen. Weltweit sehen das 43 Prozent der Studienteilnehmer so, in den USA waren es sogar 52 Prozent.

Eigenverantwortung

Der Bedarf, mehr Zeit in IT-Fortbildung zu investieren, ist in den letzten Jahren gestiegen. Derzeit werden rund 22 Prozent der Arbeitszeit dafür aufgewendet. Je nach Land variiert die für Weiterbildung zur Verfügung gestellte Zeit. In Deutschland etwa sind es drei, in Singapur vier Stunden pro Woche. Laut Studie schränken vor allem Budget- und Zeitmangel die Fortbildungsbemühungen der IT-Abteilungen ein (vgl. Grafik 2).
67 Prozent gaben an, dass mehr Geld in Weiterbildung zu investieren das beste Mittel gegen das Qualifikationsdefizit sei. Bremsklotz ist hier oft der Unternehmensvorstand. Oft würde dieser Fortbildungsmassnahmen noch als Kostenverursacher statt als Gewinn wahrnehmen. Zeit- und Budgetmangel vorzuschieben, ist allerdings nur eine Seite der Medaille. IT-Profis müssen auch selbst für ihre Weiterbildung Sorge tragen und mehr Eigenverantwortung für ihre berufliche Zukunft übernehmen, um die Möglichkeiten, die neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) bieten, zu nutzen. Mehr hier.



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