02.11.2015, 11:18 Uhr

ICT-Angestellte erhalten die grössten Lohnerhöhungen

Unternehmen erhöhen die Löhne gemäss einer UBS-Umfrage auch nächstes Jahr, trotz schwieriger konjunkturellen Lage. Besonders die ICT-Branche ist spendabel, nachdem ihre Löhne bereits dieses Jahr am stärksten stiegen.
Die Löhne in der Schweiz steigen im nächsten Jahr aufgrund der konjunkturellen Lage nur leicht, sagt die UBS. An ihrer alljährlichen Lohnumfrage beteiligten sich 357 Schweizer Unternehmen, die mehrheitlich keine allzu rosige Zukunftsprognose abgaben. 64 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine Stagnation der konjunkturellen Entwicklung, letztes Jahr waren es noch 55 Prozent. 11 Prozent rechnen gar mit einer Rezession, 2015 befürchteten diese nur vier Prozent der Firmen. Entsprechend erwarten 65 Prozent der Firmen, dass die Arbeitslosenquote steigen wird, letztes Jahr glaubten dies erst 23 Prozent. Die Arbeitslosenquote dürfte nach wie vor deutlich unter dem Schnitt der Eurozone bleiben.
Grund für die gesunkenen Erwartungen ist hauptsächlich die Frankenstärke sowie der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Euromindestkurs aufzuheben. Um den negativen Folgen entgegenzuwirken, nehmen die meisten Unternehmen eine Margenreduktion vor, weichen auf ausländische Lieferanten aus oder bauen Arbeitsplätze ab, indem sie bei Fluktuationen freiwerdende Stellen nicht neu besetzen. Trotz dieser Prognosen muss keine Branche im Schnitt Lohnsenkungen erwarten – Einzelfälle kann es immer geben. Die durchschnittlichen Lohnerhöhungen werden aber 2016 in allen Branchen kleiner ausfallen als 2015. Dieses Jahr soll mit einer Reallohnerhöhung von zwei Prozent abschliessen, weil stark gefallene Energiepreise und die Aufhebung des EURCHF-Mindestkurses zu einer negativen Teuerung von 1,2 Prozent führen, sagt die UBS.

ICT-Angestellte profitieren

Von der Deflation profitieren Angestellte im Bereich Informatik & Telekom am meisten. Ihre Nominallöhne steigen um 1,5 Prozent. Gemeinsam mit der negativen Teuerung ist das ein Anstieg um 2,7 Prozent. Der Schweizerische Durchschnitt soll bei 0,8 respektive 2,0 Prozent liegen. Auch nächstes Jahr dürfte die ICT-Branche zu den spendabelsten Branchen gehören. Sie will die Nominallöhne um 1 Prozent erhöhen, wie auch Chemie&Pharma sowie Dienstleistungen für Unternehmen. Die durchschnittliche Erhöhung beträgt derweil 0,5 Prozent. Die Deflation schätzt die UBS auf 0,4 Prozent.



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