29.10.2015, 09:53 Uhr

Geschlechterwechsel bei CEO-Nachfolge nachteilig

Folgt eine Frau auf einen Mann, leidet oft Unternehmens-Performance, sagt eine Studie.
Wenn bei einem CEO-Wechsel auch noch eine neue Führungsperson des anderen Geschlechts die Rolle übernimmt, ist das nicht von Vorteil für Unternehmen. Speziell, wenn eine Frau auf einen Mann folgt, leidet häufig die Performance, so das Ergebnis einer Studie der Rice University und der chinesischen Central University of Finance and Economics. Doch auch wenn ein Mann auf eine Frau nachfolgt, muss der neue CEO eher damit rechnen, seinerseits vorzeitig wieder den Hut nehmen zu müssen.

3320 Führungswechsel analysiert

Das Team hat für die Studie 3320 CEO-Nachfolgen bei in China börsennotierenden Unternehmen aus den Jahren 1997 bis 2010 untersucht. Denn ich China sind Frauen mit einem Anteil von 5,6 Prozent (2010) in Top-Positionen stärker vertreten als in den USA. «Unsere Ergebnisse zeigen den störenden Einfluss einer CEO-Nachfolge mit Geschlechterwechsel - vor allem beim Übergang Mann zu Frau», sagt Studienleiterin Yan Zhang, Professorin für strategisches Management an der Rice. Die Unternehmensleistung sei nach solch einem Wechsel statistisch schlechter als bei gleichgeschlechtlicher CEO-Nachfolge - was einen Anstieg des Frauenanteils nicht gerade begünstigt. Da die meisten CEOs Männer sind, erfolgt ein Geschlechterwechsel an der Spitze eines Unternehmens meist von Mann zu Frau. Eben diese Form des Wechsels scheint am ehesten einen störenden Einfluss und negative Auswirkungen auf die Performance zu haben. «Die Tendenz von Unternehmen, solche Störungen zu vermeiden, trägt teilweise dazu bei, dass die Geschlechterungleichheit in Spitzenpositionen erhalten bleibt», meint Zhang. Denn auf Nummer sicher gehen, als einen CEO-Nachfolger des gleichen Geschlechts einzusetzen, bedeutet in der Praxis normalerweise, dass ein Mann auf einen Mann folgt.

Rekrutierung aus eigenem Unternehmen

Allerdings haben die Forscher auch festgestellt, dass bestimmte Faktoren die innerbetrieblichen Störungen bei einem Geschlechterwechsel an der Spitze und darauf folgende Performance-Einbussen reduzieren. Dazu zählt beispielsweise ein insgesamt höherer Frauenanteil im Vorstand und in leitenden Positionen. Ebenso von Vorteil scheint, wenn die Nachfolgerin eines männlichen CEOs aus dem eigenen Unternehmen kommt. «Das unterstreicht die Bedeutung des Förderns weiblicher Führungskräfte im Unternehmen», meint Zhang. Und wenngleich die Studie chinesische Unternehmen untersucht hat, dürfte ähnliches wohl auch auf US-Konzerne zutreffen. (www.pressetext.com)



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