12.12.2014, 09:53 Uhr

Fünf Cloud-Prognosen für 2015

Wie wird das Jahr in Sachen Cloud-Computing. Marco Schmid, Project Manager und Senior Solution Architect bei Rackspace, wagt eine Prognose in fünf Punkten.
Cloud Computing ist für viele Unternehmen das Thema schlechthin. Doch was passiert in diesem Bereich eigentlich im nächsten Jahr? Hier sind die fünf wichtigsten trends für 2015:

OpenStack wird langweilig

2015 feiert OpenStack seinen fünften Geburtstag. Der wird ziemlich langweilig. Und das ist gut so. Wenn eine Technologie heranreift, wird sie immer weniger aufregend. Genauso sehen wir die Zukunft von OpenStack. Auch Forrester Research ist dieser Ansicht. In einem «Quick Take» vom OpenStack-Gipfel in Paris schrieb Forrester: «Auf seinem Pariser Gipfel beging die OpenStack-Stiftung das zehnte Release der Plattform (Codename: Juno). Ins Auge fiel bei dieser neuesten Iteration und dem Fortschritt seines ständig wachsenden Ökosystems aus Anbietern, Benutzern und Dienstanbietern die fehlende Aufregung – ein Zeichen von Reife. Das Juno-Release meisterte viele Probleme, die die Unternehmen bis dato vor OpenStack zurückschrecken liessen, und deutet darauf hin, dass 2015 der Wechsel von Tests und Entwicklungen als Hauptanwendung hin zu Mainstream- Produktionsbereitstellungen erfolgen könnte.» Wir hoffen, die Reife macht vieles auch einfacher: Wenn wir es schaffen, dass sich OpenStack so einfach wie möglich nutzen, verwalten und skalieren lässt, wird es immer mehr Benutzer geben.

Sensoren für den IT-Bereich

Autos, Smartwatches, Tablets, Smartphones – Sensoren werden überall eingebettet sein! (Nun, vielleicht nicht in jedem einzelnen Gegenstand, aber fast.) Falls wir das wollen, können wir ständig und rund um die Uhr mit dem Internet verbunden sein, und jedes Produkt, das wir kaufen, hat einen eingebetteten Sensor, der Daten sammelt, überträgt oder verteilt. Man betrachte nur, wie Apple Pay bereits heute der Zahlungsbranche zusetzt, indem der Benutzer klickfrei Kaufkraft in der Tasche bekommt. Und mit Apple Watch erreicht dieser Trend eine neue Ebene. Das geht weit über die BYOD-Konversationen im letzten Jahr hinaus. Eingebettete Geräte und Sensoren sind für uns völliges Neuland. Bei all diesen Geräten und den von ihnen produzierten Daten muss der IT-Bereich eine gewisse Kontrolle ausüben, um Datenschutz und -integrität nicht zu verletzen. Doch das ist ein empfindliches Gleichgewicht, denn der Endverbraucher will bei seinen gewünschten Geräten und Lösungen nicht eingeschränkt sein.

Aus einem CMO wird ein CMT!

Gartner prognostiziert, dass bis 2017 im Marketing mehr für Technologie als für IT ausgegeben wird. Mittlerweile bewerten Forrester Research zufolge circa 40 Prozent der wichtigsten Marketingakteure die Technologie als das Hauptgebiet für Verbesserungen in ihren Abteilungen. Der Vertrieb wird zunehmend auf Werkzeuge wie Kooperationssoftware, CRM, Automatisierung, CMS und soziale Netzwerke bauen. 2015 wird man vom Vertrieb vermehrt verlangen, Entscheidungen darüber zu treffen, wie man diese neuen Technologien einführen kann. Die Technologie wird grössere Ressourcen benötigen, denn die Nachfrage nach technischem Know-how wächst stetig. Das zwingt den Chief Marketing Officer (CMO), zum Chief Marketing Technologist (CMT) zu werden. Nächste Seite: Eine Welt aus vielen Clouds und die Kostenfrage

Eine Welt aus vielen Clouds

Die Unternehmen werden mehr Entscheidungen in der Cloud als jemals zuvor treffen müssen. Wollen sie es billig – oder die umfassende Lösung mit allem Drum und Dran? Und wie weiss man, was man in fünf Jahren benötigt? 2015 wird eine Welt aus vielen Clouds entstehen, in der man Cloud-Dienste von unterschiedlichen Anbietern, je nach spezifischen Arbeitslasten, wird kombinieren können. Doch mehr Wahlmöglichkeiten bringen eine höhere Verantwortung mit sich. Dabei kann man nicht nur auf den Preis schauen. Mit Kampfpreisen wird sich die Cloud nicht mehr verkaufen lassen. Cloud-Anbieter müssen sich stärker vom Wettbewerb abheben. Die Kunden werden die Lösungen wählen, die ihre spezifischen Unternehmensanforderungen optimal meistern. Eine solche Lösung kann auf dem Support, einer Mischung aus blossem Metall und öffentlicher Cloud, auf privaten Clouds oder aber unzähligen anderen Optionen beruhen. So bietet Rackspace nunmehr beispielsweise drei separate Arten privater Clouds an – OpenStack, Microsoft und VMware –, damit die Kunden sich entscheiden können, wie es mit der privaten Cloud weitergehen soll.

Das Entscheidende sind nicht die Kosten

Ein Schlüsselthema wird 2015 neben den zahlreichen Optionen in der Cloud die Frage sein: Was bringt den grössten Nutzen? Werte umfassen nicht nur die Kosten, sondern auch die aufzuwendende Zeit und Energie, um Ihre Umgebung zu verwalten und zu skalieren. Während die Anbieter also immer agnostischer werden, steigt die Bedeutung eines vertrauenswürdigen Partners – egal, ob man darauf zählt, dass dieser Partner die öffentliche oder private Cloud verwaltet, die DevOps automatisiert oder Apps, wie Google Apps for Work, im Auge behält. Die Unternehmen werden sich fragen müssen, ob sie ihre Lohnkosten stark anheben wollen, um alle erforderlichen Fachleute einzustellen, die ihre sämtlichen Tools und Technologien verwalten. Die Firmen müssen so zwangsweise bestimmen, was ihnen am wichtigsten ist: Will man sich auf das IT-Management oder auf ihr Unternehmen konzentrieren? Ausserdem muss man sich entscheiden, mit wem man zusammenarbeiten kann, um den maximalen Nutzen zu erwirtschaften.



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