08.09.2015, 15:00 Uhr

Edge, Chrome und Firefox im Speed-Test

Der schönste Browser nützt nichts, wenn man sich beim Ansurfen einer Seite einen Schluck Kaffee zur Pausenüberbrückung gönnen kann. Wir wollten es wissen: Wie schnell ist eigentlich Microsofts Edge-Browser im Vergleich zu Chrome und Firefox?
Microsoft hat mit Windows 10 den neuen Browser «Edge» ins Leben gerufen. Dank schlankeren Designs und besserer Engine können wir uns endlich vom Internet Explorer verabschieden: Doch wie schlägt sich Microsofts neuer Browser im Vergleich zu Chrome und Firefox? Wir wollten es wissen und haben dazu einige Geschwindigkeitstests und theoretische Benchmarks durchgeführt. Das Resultat erstaunt. Für den Real-Speed-Test haben wir jedes Mal den jeweiligen Browser neu gestartet und den Cache vor dem erneuten Seitenaufruf geleert. Die verstrichene Zeit bis zur Host-Auflösung wurde mit einer Stoppuhr in Millisekunden gemessen. Um etwaigen Ungenauigkeiten Rechnung zu tragen, wurden zum Schluss die Durchschnittswerte der mehrmaligen Versuche protokolliert. Facebook.com Chrome Firefox Edge Versuch 10,735 s3 s0,432 s Versuch 22 s0,679 s0,72 s Versuch 30,432 s0,749 s0,804 s Durchschnitt1,056 s1,476 s0,652 s Beim Ansurfen von Facebook.com gewinnt Edge. ! TABELLE ! Edge gewinnt auch auf unserer eigenen Webseite- PCtipp.ch Chrome Firefox Edge Versuch 11,095 s 5,065 s0,785 s Versuch 20,427 s0,637 s0,547 s Versuch 30,725 s4,156 s0,488 s Durchschnitt0,749 s3,286 s0,607 s Chrome surft PCtipp.ch fast gleich schnell wie Edge an. OnlinePC.ch Chrome Firefox Edge Versuch 12,657 s 8,483 s0,912 s  Versuch 21,590 s1,392 s8,440 s Versuch 32,238 s4,018 s 0,967 s Durchschnitt2,161 s4,631 s3,439 s Den OnlinePC öffnet Chrome am liebsten und offenbar am schnellsten. Microsoft.com/de-ch Chrome Firefox Edge Versuch 14,99 s 6,347 s3,607 s  Versuch 22,477 s4,749 s2,058 s Versuch 33,583 s1,877 s 1,390 s Durchschnitt3,683 s4,324 s2,352 s Die etwas träge Microsoft-Seite wird wohl von Edge bevorzugt.  Erstes Fazit: Edge liegt beim Ansurfen von Seiten knapp in Führung. Der Firefox zeigte im Testlauf des Öfteren langsame Initialstarts. Chrome ist unbestritten fast gleich schnell wie Edge – allerdings nur dann, wenn man nicht zu viele Browser-Erweiterungen installiert. Zur Testumgebung: Getestet wurde auf einem Desktop-Rechner (i7-5960X mit 16 GB RAM) und drahtgebundener UPC-Cablecom-Internetanbindung (50 Mbit/s) unter Verwendung eines stabilen OpenDNS-Eintrags. Die Performance-Tests durchliefen die drei Browser (Firefox, Chrome und Edge) in der jeweils aktuellen Version. Browser-Erweiterungen wurden dazu keine installiert.  Doch zeigt sich in der Theorie ein ähnliches Bild? Dazu haben wir zwei Browser-Benchmarks durchrasseln lassen und nochmals verglichen.  Nächste Seite: Browser-Leistung in der Theorie Browser-Leistung in der Theorie Der SunSpider-Benchmark, der ursprünglich von Apples WebKit-Team entwickelt wurde, misst vor allem die JavaScript-Performance. Der Test wird häufig von Webentwicklern durchgeführt, die an Verschlüsselungstechnologien arbeiten. Die Performance des ganzen Durchlaufs wird in Millisekunden ausgespuckt: umso niedriger der Wert desto besser. SunSpider JavaScript (1.02) Chrome Firefox Edge Versuch 1215,2 ms143,2 ms71,5 ms Versuch 2147,2 ms142,7 ms72 ms Versuch 3198,4 ms173,8 ms80,4 ms Durchschnitt186,93 ms153,23 ms74,6 ms Beim «SunSpider»-Durchlauf hatte Chrome während einiger Anläufe eine etwas lange Leitung. Edge hängt die beiden Browser ganz klar ab. Zum Schluss haben wir von den Google-Entwicklern mit «Octane» noch einen ähnlichen Browser-Benchmark beigezogen: umso höher die Punktzahl desto besser der Leistungswert. Chrome 21'684 Firefox22'354 Edge37'013 Resultat: Sogar der Google-Benchmark krönt Microsofts Browser derzeit zum Sieger! Fazit Würden wir den Edge-Browser noch einige Male mit Chrome vergleichen, zum Beispiel beim Starten vieler Browser-Tabs, könnte in der Praxis auch Chrome gewinnen. Auf jeden Fall ist Edge ein sehr performanter und guter Browser, der im Moment, so scheint es, im Vergleich zu Chrome und Firefox sogar das Rennen macht. Ein Grund für die temporären Chrome-Leistungseinbussen dürfte auch in der soeben ausgerollten Version 45 zu suchen sein, mit der wir es im Testlauf zu tun hatten.  Tipp: Es lohnt sich aber, die aktuelle Chrome-Version zu installieren. Diese kommt nicht nur mit einer Menge Sicherheits-Updates, sondern soll auch bis zu 10 Prozent weniger RAM belegen und somit den Notebooks deutlich weniger Akkuverbrauch abverlangen. Es dürfte also nicht lange dauern, bis Chrome Microsofts Neuanwärter wieder abholen könnte.



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