11.08.2015, 14:40 Uhr

Die Schatten-IT explodiert

Eine Studie von Cisco bringt die Schatten-IT ans Licht. Dabei zeigt sich, dass diese um ein vielfaches umfangreicher ist, als das CIO in ihren grössten Albträumen für möglich halten.
Den meisten CIO ist sehr wohl bewusst, dass Anwender sich in ihrem Unternehmen zur Erledigung bestimmter Aufgaben gewisser Web-Dienste wie Dropbox oder Gmail bedienen. Wie weit verbreitet Schatten-IT aber ist, wissen die wenigsten.

Cisco Systems hat die Situation nun in einer neuen Studie dargelegt. Der Netzwerkriese zieht sein Datenmaterial aus dem sogenannten Cloud Consumption Service, den er seit Längerem offeriert. Im Rahmen dieser Dienstleistung können Unternehmen in Erfahrung bringen, wie viele Cloud-Dienste die Angestellten einer Firma tatsächlich nutzen. Das Resultat: Mitarbeiter nutzen bis zu 15 Mal mehr Cloud-Dienste, um kritische Unternehmensdaten zu speichern, als den CIO bewusst war oder als diese autorisiert hatten. Durchschnittlich rechnen IT-Abteilungen damit, dass in ihrem Unternehmen 51 Cloud-Dienste genutzt werden. In Tat und Wahrheit sind es durchschnittlich 730 Services.
Besonders erschütternd dabei: Die Diskrepanz zwichen CIO-Glauben und der Realität wächst dramatisch. Noch vor einem Jahr verwendeten Mitarbeiter noch 7 Mal mehr Cloud-Services als die CIO ahnen konnten. Derzeit sind es wie gesagt 15 Mal mehr und Ende Jahr könnten es bereits 20 Mal so viele sein, schätzt Cisco. Dannzumahl könnten in den Unternehmen durchschnittlich 1000 Web-Dienste laufen, rechnet der Networking-Riese vor. Nach Erkenntnissen von Cisco ist das Phänomen der Schatten-IT gleichmässig vertreten. Die Firma konnte somit keine signifikanten Unterschiede zwischen einzelnen Branchen oder Regionen ausmachen.

Versteckte Kosten

Viele Cloud-Dienste sind zwar oberflächlich betrachtet billig oder gar gratis. Doch - und auch das fand die Cisco-Studie heraus - müssen CIO von versteckten Kosten ausgehen. Diese können bis zu achtmal höher sein als die Kosten, die der Cloud-Anbieter schlussendlich berechnet. Grösster Kostentreiber ist dabei die Tatsache, dass viele Cloud-Dienste in bestehende Applikationen und Abläufe integriert werden müssen. So fallen etwa zusätzliche Ausgaben an, wenn Daten zur Verwendung in der Cloud vorgängig verschlüsselt oder die Teilnehmer speziell identifiziert werden müssen.



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