Cisco Technology Radar 10.12.2014, 15:30 Uhr

Das sind die heissen Trends für 2015

Ein 15-köpfiges Team aus Rolle am Genfersee trägt für den Netzwerkriesen Cisco Systems die wichtigsten Technologie-Trends zusammen. Die Vorhersage des Westschweizer Thinktanks für 2015 lässt aufhorchen.
Rund 100 Technologie-Pfadfinder – die Mehrheit von ihnen Cisco-Angestellte – halten beständig nach den neusten Trends Ausschau und melden ihre Erkenntnisse an die Corporate Technology Group mit Sitz im Waadtländer Rolle. Dort werden mehr als 260 Profile zu den zusammengetragenen Technologien erstellt, die sodann auf ihre Auswirkungen auf den Geschäftsgang des Netzwerkriesen geprüft werden. Das Ergebnis wird alljährlich im Bericht «Cisco Technology Radar» zusammengefasst. Dieser Tage erscheint die Ausgabe für 2015. Hier sind einige der wichtigsten Trends der Westschweizer Auguren:

Die Zukunft der Zusammenarbeit

Echtzeitkommunikation via Web (WebRTC) wird eine Kerntechnik werden, über die auch in Firmen Mitarbeiter sich austauschen und zusammenarbeiten werden. 2018 wird WebRTC zum Collaboration-Standard avancieren und den Markt für entsprechende Produkte umkrempeln. Im dessen Schlepptau werden Videokonferenzen, Firmenchats, Wikis und Aktivitäten-Feed.
Die Begründung für diesen Trend: Im Jahr 2020 wird die Hälfte der Belegschaft in vielen Betriebe aus sogenannten Digital Natives bestehen. Diese würden neue Arten der Kommunikation in die Unternehmenskultur einbringen. Für sie sind Soziale Netze und ständige Web-Erreichbarkeit Normalität, wenn nicht sogar mehr als das. Nächste Seite: IoT-Security

Absicherung des Internet der Dinge

«Die Digitalisierung ist in vielen Gebieten bereits seit Jahren ein Faktum, jetzt geht es darum, Alles ans Netz zu bringen», umschreibt Cisco-Schweiz-Chef Christian Martin den Trend zum Internet der Dinge, den Cisco auch als internet of Everything bezeichnet. Während diese Entwicklung derzeit voll im Gang ist, wird eine künftige Herausforderung sein, das Internet der Dinge (Internet of Things; IoT) abzusichern.
Der Technology Radar identifiziert denn auch die Absicherung des IoT als Haupttrend. Als Beispiel nennt das Team aus Rolle Smart Metering. Werden Stromzähler intelligenter, muss sichergestellt werden, dass die Privatsphäre der Konsumenten und Abnehmer gewahrt wird. Denn sonst könnten die intelligenten Zähler flugs zu Überwachungstools des Verhaltens der Wohnungsbewohner werden. Nächste Seite: «Fog Computing»

Rechnen im Nebel

Die Verbindung von Allem und Jedem wird allerdings die Verwaltbarkeit des Netzes erschweren. Umso mehr muss die Verwaltungsarbeit verteilt werden. Diese muss vermehrt an die Peripherie des Netzes verschoben werden und auf einer Echtzeitanalyse der anfallenden Daten erfolgen. Cisco hat für diese neue Rechenaufgabe den Begriff des «Fog Computing» geprägt, in Anlehnung an Cloud Computing.
Das Prinzip funktioniert ähnlich wie im Flugverkehr. Hier entscheiden die Flughäfen vor Ort, an welchem Gate die Passagiere das Flugzeug verlassen und neue Fluggäste den Flieger besteigen sollen. Die zentrale Flugsicherung ist dagegen für die übergreifende Koordination der Flüge zuständig. Auf die IT übertragen bedeutet das: Übergreifende Auswertungen von Daten aus mehreren Informationsquellen geschehen in der Cloud. Lokale Entscheidungen werden dagegen über Fog Computing am Rand des Netzwerks getroffen, da dies deutlich effizienter und schneller geschieht als über weit entfernte Rechenzentren, wo nur noch aggregierte Informationen gespeichert werden.



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