Wert der IT 26.09.2011, 11:04 Uhr

CIOs gehen in die Offensive

Viele IT-Chefs fühlen sich unterbewertet. Aber sie ergreifen Gegenmassnahmen – von der vermehrten Kommunikation bis hin zur Installation eines eigenen Marketings.
Bild: Laurent Hamels / www.fotolia.de
Die Geschäftsleitung weiss häufig nicht, welchen Wertbeitrag die IT für das Geschäft leistet. Das oberste Management honoriert die Anteil der IT nur in jedem siebten Unternehmen. Das ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ardour Consulting unter 166 CIOs. Jeder dritte IT-Verantwortlichen sagte, sein der Beitrag seiner Abteilung zum Unternehmenserfolg werde nur «mit grösseren Abstrichen» wahrgenommen; fast ein Viertel findet seine Arbeit sogar «völlig unzureichend» beurteilt. Kein Wunder, dass die meisten IT-Bereiche sich in die Rolle des Schwarzen Peters gedrängt fühlen. Ein schwacher Trost: Seitens der Fachabteilungen ist die Akzeptanz der IT deutlich bresser: Drei von fünf IT-Chefs erfahren hier Anerkennung für den Wertbeitrag ihres Bereichs. Aber auch diese Einschätzung lässt noch Raum für Verbesserungen.
Die IT-Organisation wird im Problemfall häufig zum Sündenbock gestempelt. So herrscht auf der Kundenseite Unverständnis für technische Schwierigkeiten vor, erläutert Ardour Consulting. Das bestätigten zwei Drittel der Befragten. Fast genauso viele (61 Prozent), beklagten sich, dass die IT als Kostenfaktor klassifiziert werde. Die Hälfte der CIOs nimmt die internen Akzeptanzdefizite dadurch wahr, dass sie über begrenzte strategische Durchsetzungskraft verfügen und der IT die Funktion als Business Enabler abgesprochen werde. Der Projekterfolg werde häufig nicht der IT, sondern dem beteiligten Fachbereich zugeschrieben. Nächste Seite: Selbstmarketing der CIOs Eine ganze Reihe von CIOs haben aus dem Mangel an Wertschätzung aber bereits Konsequenzen gezogen, sagt Ardour Consulting: Sie wollen den Nutzen ihrer Abteilung künftig intensiver kommunizieren. Viele planen auch einen stärkeren Wissenstransfer zu IT-Themen in die Fachbereiche hinein. Desweiteren wollen sie ihren Mitarbeitern Argumentationshilfen an die Hand geben und die «Erlebbarkeit» der IT für die Kunden verbessen. Auch die Einrichtung einer eigenen Organisationseinheit speziell für die Eigenvermarktung steht zur Diskussion. Auch planen einige, Initiativen zur Neugestaltung des Zusammenspiels von Business und IT zu lancieren.

Resignation keine Lösung

Ein Viertel der IT-Chefs hat allerdings resigniert. Im Urteil dieser Befragten ist eine wesentliche Veränderung der IT-Wahrnehmung im Unternehmen «vermutlich unrealistisch», so Ardour Consulting.  Ardour-Geschäftsführer Michael Maicher sieht die Lage deutlich weniger kritisch. «Die Konsequenzen der IT-Verantwortlichen zeigen in die richtige Richtung», sagt er und betont: «Nur über eine intensive und fundierte Kommunikation auf Basis einer wertorientierten Methodik können Geschäftsleitung und Fachbereiche vom Wertbeitrag der IT überzeugt werden.» Hier ist laut Maicher jedoch zwischen dem Wertbeitrag der IT im Allgemeinen und der IT-Organisation im Besonderen zu unterscheiden. Analysen zeigten, dass bei den IT-Mitarbeitern häufig die Soft Skills fehlten, um Vertrauen beim internen Kunden aufzubauen. IT-Verantwortliche müssten hier ansetzen und in die Fähigkeiten ihrer Teams hinsichtlich in Gesprächsführung, Moderation, Präsentation und Verständnis für die Belange des Fachbereichs investieren.



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