Firmenethik für mehr Geschäftserfolg

Das Streben nach Gewinn und Umsatz ist für mittelständische Unternehmen nur ein Weg zum Erfolg. Für die Firmen ebenfalls wichtig ist das ökologisch und sozial nachhaltige Wirtschaften. Indes planen die meisten Betriebe ihre Massnahmen nicht systematisch und haben keine Strategie. Nur knapp 40 Prozent der von der Compamedia Stiftung befragten 2000 Mittelständler in der Schweiz, Deutschland und Österreich haben klar definierte Ziele in Bereichen wie Umweltschutz oder fairem Umgang mit Geschäftspartnern. Aufgrund fehlender unternehmensinterner Vorgaben sind die Aussagen der Befragen nur Lippenbekenntnisse. Zum Beispiel halten sich die Familienunternehmen für besonders engagiert in Firmenethik. Nach eigener Aussage erfüllen sie beim Umweltschutz (81 Prozent) und in der Personalpolitik (96 Prozent) höhere Standards als ihre Mitbewerber. 61 Prozent der inhaber- und managementgeführten Betriebe glauben in Sachen Ökologie besser als die Konkurrenz zu sein, 81 Prozent beim Umgang mit den Mitarbeitern. Obwohl die Mittelständler nur Lippenbekenntnisse abgeben, realisieren sie doch den potenziellen Gewinn nachhaltigen Wirtschaftens. Dass sich verantwortungsvolles Handeln auch finanziell lohnt, glauben rund 70 Prozent der Geschäftsführer. Hier ergibt sich gemäss Umfrage eine Wachstumschance: 92 Prozent erwarten, dass die Öffentlichkeit – insbesondere Bewerber, Kunden und Partner – in Zukunft stärker darauf achten werden, wie ökologisch und sozial verantwortungsvoll ein Unternehmen agiert. Silke Masurat, Treuhänderin der Compamedia Stiftung, fordert die Betriebsverantwortlichen auf, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Nach ihrer Einschätzung handeln viele Mittelständler zwar aus tiefer Überzeugung. «Allerdings reicht die Überzeugung in unserer komplexen Wirtschaftswelt allein längst nicht mehr aus», appelliert Masurat zum Handeln.