07.03.2014, 11:49 Uhr

Wie ein Chef mit Kritik umgehen muss

Führungskräfte haben oft Probleme, wenn sie von Mitarbeitern kritisiert werden. 4 Tipps zeigen, wie man sich in solchen Situationen verhalten sollte.
* Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner aus Bruchsal. Es gibt sie, die schlechten Chefs. Dies zeigt folgende Anfrage, die Unternehmensberater Georg Kraus erhielt: «Einer meiner Mitarbeiter kritisiert in Besprechungen regelmässig mein Verhalten und stellt Entscheidungen von mir in Frage. Das verleidet mir zunehmend die Lust an der Zusammenarbeit mit dem ansonsten guten Mitarbeiter.» Seine Tipps an diesen und andere Chefs, die in dieser Bezieung Führungsprobleme haben, lauten:
  • Freuen Sie sich doch, dass der Mitarbeiter seine Einwände und Bedenken so offen artikuliert. Hierzu fehlt vielen Mitarbeitern der Mut. Stattdessen motzen sie im Kollegenkreis, wenn der Chef nicht da ist, über dessen Verhalten und «unmögliche» Entscheidungen. Wenn Sie engagierte Mitarbeiter haben möchten, die mitdenken, dann müssen Sie Ihren Mitarbeitern auch das Recht einräumen, Ihre Entscheidungen zu hinterfragen - schliesslich müssen sie diese im Alltag mittragen. Dann ist es Ihr Job als Führungskraft, ihnen darzulegen, warum gewisse Dinge aus Ihrer Warte wichtig sind.
  • Ähnliches gilt, wenn Mitarbeiter Ihr Verhalten kritisieren. Auch dann sollten Sie nicht sogleich eine Verteidigungshaltung einnehmen. Denn auch Führungskräfte sollten danach streben, ihre Leistung zu verbessern. Hierfür benötigen sie ein Feedback ihrer Mitarbeiter. Deshalb sollten Führungskräfte für jede sachlich begründete Kritik dankbar sein.
  • Bezieht sich die Kritik jedoch auf Ihre Person, dann können Sie den Mitarbeiter durchaus bitten, diese unter vier Augen zu artikulieren. Schliesslich kritisieren auch Sie Mitarbeiter nicht vor versammelter Mannschaft. Oder? Und nach dem Gespräch, wenn Sie zum Beispiel das Gefühl haben: Vermutlich haben mehrere Mitarbeiter Probleme mit gewissen Reaktionsweisen von mir? Dann können Sie selbst entscheiden, ob Sie dies in einer Mitarbeiterbesprechung zum Thema machen.
  • Wichtig ist jedoch: Das Feedback-Geben muss stets von persönlichem Respekt geprägt sein. Verbale Unverschämtheiten oder ein subtiles Infragestellen Ihrer Position dürfen Sie sich nicht bieten lassen. Einen «Stinkstiefel» müssen Sie sofort in die Schranken weisen. Sonst infiziert er Ihre Mannschaft.



Das könnte Sie auch interessieren