07.04.2011, 15:51 Uhr

Sieben Karrieretipps von Steve Jobs

Steve Jobs gilt als der innovativste Unternehmer weltweit, und Schweizer Führungskräfte sollten nur von den Besten lernen. Steve Jobs gibt sieben Erfolgstipps.
Amerika bräuchte mehr Jobs - mehr Steve Jobs, schrieb Thomas Friedman, Kolumnist der New York Times. Jobs gilt als der klassische amerikanische Unternehmer schlechthin - ein innovatives, kreatives Stehaufmännchen. Er gründete seine erste Firma im Schlafzimmer seiner Eltern, was beiden Elternteilen zunächst schlaflose Nächte bereitete, und leistete Pionierarbeit bei der Entwicklung des ersten alltagstauglichen Personal Computers. Von der Firma gefeuert, die er selbst mitaufgebaut hatte, kehrte er 1997 dorthin zurück. Apple stand derweil kurz vor der Pleite. In den darauf folgenden zehn Jahren rettete er nicht nur das Unternehmen, sondern erfand gleich vier Industriezweige neu: Computer (iMac), Musik (iPod), Telekommunikation (iPhone) und Unterhaltung (iPad). Im Jahr 2010 krönte ihn die Zeitschrift Fortune Jobs zum CEO des Jahrzehnts. Was sind die Erfolgsgeheimnisse des Unternehmergenies Jobs? Carmine Gallo, Kolumnistin bei Businessweek.com, sondierte die kreative Unternehmerseele und stiess auf sieben Innovationsgeheimnisse: Prinzip 1: Tue nur, was Du liebst Das Geheimnis für Erfolg bestehe darin, den Mut zu haben, seinem Herzen und seiner Intuition zu folgen, erklärte Jobs 2005 vor der Abschlussklasse der Stanford University. Diese Leidenschaft sei die ausschlaggebende Zutat, ohne die es kaum möglich sei, neue und kreative Ideen zu entwickeln. Jeder weiss innerlich bereits, was er wirklich werden will. Jobs soll einmal gesagt haben, man solle sich eine Arbeit als Hilfskellner suchen, bis man etwas finde, für das man sich wirklich begeistere. Wie finden Sie ihre Leidenschaft? Leidenschaftlich sind solche Ideen, Hoffnungen und Träume, die ihre Gedanken ganz einnehmen, die Sie fesseln. Folgen Sie diesen Leidenschaften ungeachtet aller Skeptiker und Pessimisten, die selbst nicht den Mut haben, ihren Träumen zu folgen. Prinzip 2: Hinterlasse einen starken Eindruck 1976 war Steve Wozniak von Job's Vision fasziniert, jedem die Möglichkeit zu geben, einen persönlichen Computer zu besitzen. Wozniak war das technische Genie hinter den Apple-Modellen I und II, aber es war Job's Vision, die Wozniak dazu inspirierte, seine Fähigkeiten auf die Konstruktion eines massentauglichen Computers zu konzentrieren. Leidenschaft ist der Antrieb, aber die Vision gibt die ultimative Zielrichtung vor. Hören Sie auf Ihren Bauch und tun Sie etwas, für das Sie sich begeistern. Die Idee, einen Computer mit grafischer Benutzeroberfläche zu entwickeln, kam Jobs auf einer Besichtigungstour der Xerox-Forschungseinrichtung in Palo Alto. Xerox hätte die Computerindustrie dominieren können, aber stattdessen beschränkte sich ihre Vision auf die Entwicklung eines weiteren Kopierers. Jobs dagegen revolutionierte den Personal Computer. Nächste Seite: Verkaufe Träume, nicht Produkte Prinzip 3: Schalte Deinen Verstand auf Vollgas Bahnbrechende Innovationen erfordern Kreativität. Kreativität wiederum erfordert, dass Sie anders denken, als Sie denken. Jobs kreierte neue Ideen, weil er ein Leben lang neue, unzusammenhängende Dinge erkundet hat. Er studierte die Kunst der Kalligrafie am College, meditierte in einem indischen Ashram, studierte die Details eines Mercedes Benz und wertete die Hotelkette Four Seasons bei der Entwicklung des Kundenservicemodells für seine Apple Stores aus. Suchen Sie ausserhalb ihrer Branche nach Inspiration. Überschütten Sie ihr Gehirn mit neuen Erfahrungen; lösen Sie sich von den Fesseln vergangener Erfahrungen. Prinzip 4: Verkaufe Träume, nicht Produkte Steve Jobs vertraut nicht auf Fokusgruppen, weil die meisten Kunden gar nicht wissen, was sie sich von einem neuen Produkt erhoffen. Henry Ford soll einmal gesagt haben: "Wenn ich meine Kunden gefragt hätte, was sie sich wünschen, hätten sie mir geantwortet: ein schnelleres Pferd." Jobs sieht sich selbst als der grosse Kundenversteher und seine Kunden als die kreative Avantgarde der Welt:" Die Leute, die einen Apple-Computer kaufen, sind nicht darauf aus, einen Job zu erledigen. Sie wollen die Welt verändern, und dabei die tollsten Werkzeuge einsetzen, die sie bekommen können." Was bedeutet das für Sie? Helfen Sie ihren Kunden dabei, ihre Träume und Sehnsüchte zu erfüllen, dann werden Sie sie für sich einnehmen. Nächste Seite: Beherrsche deine Botschaft Prinzip 5: Sage nein zu tausend Dingen Jobs ist genauso stolz auf das, was Apple nicht tut, wie auf das, was Apple tut. Ihre Kunden verlangen Einfachheit, Einfachheit erfordert, dass etwas, was die Benutzererfahrung stört oder behindert, einfach wegfällt. Hierbei ist es unerheblich, ob es um das Produktdesign, die Website-Navigation, das Marketing oder die PowerPoint-Folien geht. Sagen Sie häufiger "Nein" und verzetteln Sie sich nicht. Dieser Tipp gilt ebenso für ihren Karriereweg wie für Ihr Privatleben. Finden Sie einen Beruf, der ihre Leidenschaft entfacht und ihren Fähigkeiten entspricht. Machen Sie es sich zur Aufgabe, in diesem Beruf hohe Kompetenz zu erlangen. Prinzip 6: Sorge für verrückte, grossartige Erlebnisse Der Apple Store generiert mittlerweile mehr Einnahmen pro Quadratmeter als die meisten anderen Marken. Grund dafür ist ein innovatives Einzelhandelserlebnis: Es gibt Experten und Berater, aber keine Kassierer. Laut Jobs wollen Leute nicht mehr nur Personal Computer kaufen, sie möchten wissen, was sie damit anstellen können. Jobs analysierte ein Unternehmen, dass für seine hohe Kundenzufriedenheit bekannt ist: die Hotelkette Four Seasons. Apple-Kunden erfahren eine ähnliche Aufmerksamkeit wie ein Gast, der die Lobby eines eleganten Hotels betritt und dort von dem Hotelportier komplimentiert wird. Der wichtigste Erfolgsfaktor aber ist Spass. Wenn ihre Mitarbeiter keinen Spass haben, werden ihre Kunden auch keinen haben. Prinzip 6: Beherrsche deine Botschaft Sie können die innovativste Idee der Welt haben. Aber wenn Sie die Menschen nicht davon begeistern können, werden Sie kläglich scheitern. Der Trick dabei: Menschen wollen keine Fakten hören, sondern Geschichten. Man hält Steve Jobs für den grössten unternehmerischen Geschichtenerzähler, seine Präsentationen informieren, bilden und unterhalten. Die PowerPoint-Folien dienen dabei lediglich als Kulisse, der Geschichtenerzähler ist der Redner selbst. Erzählen Sie spannende Geschichten, und die Kunden werden ihnen zuhören und sich für ihre Produkte begeistern.   (Literatur: Carmine Gallo, The Innovation Secrets of Steve Jobs, McGraw-Hill)      



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