13.04.2010, 09:37 Uhr

Schweizer sind sehr loyale Angestellte

Beinahe jeder zweite Schweizer Beschäftigte ist sehr loyal gegenüber seinem Arbeitgeber. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Personaldienstleisters Kelly Services.
46 Prozent der Schweizer Befragten verkörpern eine hohe Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber. Sie identifizieren sich etwa mit ihrem Unternehmen, machen sich Gedanken um Wohl und Zukunt ihres Arbeitgebers und tragen ihre Zufriedenheit und Motivation nach innen wie nach aussen, erläutert Kelly Services. Der Umfrage des Personaldienstleisters zufolge liegt die Schweiz damit deutlich über dem europäischen Schnitt von 36 Prozent.
Babyboomer besonders loyal
Die Babyboomer-Generation der 48- bis 65-Jährigen zählt mit 53 Prozent zu den loyalsten Angestellten, gefolgt von der «Generation X» (30 bis 47 Jahre) mit 47 Prozent und der «Generation Y» (18 bis 29 Jahre) mit 41 Prozent. Gemäss Kelly Services finden sich besonders engagierte Beschäftigte in der Reise- und Freizeitbranche (64 Prozent), in der Versorgungswirtschaft (56 Prozent), im Bildungsbereich (55 Prozent) und im Einzelhandel (54 Prozent). Im kantonalen Vergleich verfügt Basel-Landschaft über die loyalsten Berufstätigen (52 Prozent). Dahinter folgt Neuchâtel mit 51 Prozent. Zürich, Waadt und St. Gallen liegen gleichauf mit 48 Prozent auf dem dritten Platz.
Krise wirkt sich positiv auf Loyalität aus
Laut den Zahlen von Kelly Services geben 25 Prozent der insgesamt 3000 Schweizer Befragten an, loyaler zu sein als vor der Wirtschaftskrise. Für 69 Prozent macht es keinen Unterschied und lediglich 6 Prozent sind weniger engagiert. Die Loyalität hat in den Kantonen St. Gallen und Luzern mit jeweils 30 Prozent am stärksten zugenommen. Der europäische Schnitt liegt dem Personaldienstleister zufolge bei 20 Prozent, während in den USA die Mitarbeiterloyalität sogar um 35 Prozent zugenommen hat.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Faktoren das Engagement der Angestellten fördern.
Gehalt allein nicht ausschlaggebend
Für rund die Hälfte der Schweizer Angestellten ist eine interessante und herausfordernde Tätigkeit zentral hinsichtlich der Festigung ihrer Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber. Mehr Verantwortung wünschen sich 17 Prozent. Erst an fünfter Stelle folgt der Faktor «höhere Entlohung» mit neun Prozent. Im europäischen Vergleich werde einer Gehaltserhöhung mit durchschnittlich 21 Prozent deutlich mehr Einfluss auf die Loyalität zugesprochen, heisst es.
Hingegen sorgen eine schlechte Unternehmensführung, eine negative Stimmung sowie eine unzureichende Unternehmenskommunikation für eine rasche Abnahme der Loyalität. Diese Faktoren könnten sogar zum Verlassen des jeweiligen Unternehmens führen. Die Babyboomer-Generation werde vor allem durch einen unbefriedigenden Führungsstil demotiviert, die «Generation Y» wiederum durch eine negative Stimmung unter Mitarbeitenden, erklärt Kelly Services.
Unternehmensreputation besonders wichtig
Für ein Viertel der Schweizer ist die Unternehmensreputation entscheidend dafür, ob sie im Unternehmen bleiben oder den Job wechseln. Für 45 Prozent ist sie immerhin ziemlich wichtig. Nach Ansicht der eidgenössischen Befragten gehören die Qualität der Produkte und Serviceleistungen (51 Prozent) sowie die Qualität von Führung (19 Prozent) und Mitarbeitenden (16 Prozent) zu den Eckpfeilern der Unternehmensreputation. Weniger entschiedend sind gemäss Kelly Services Faktoren wie globale Präsenz, Financial Performance und Social Responsibility.
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Kelly Services
Harald Schodl



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