15.03.2013, 13:52 Uhr

Jeder achte Mitarbeiter ist ein Geschäftsrisiko

Geschäftsrisiken werden häufig anhand von Vorschriften und getroffenen Sicherheitsvorkehrungen beurteilt. Die Mitarbeiter kommen bei der Betrachtung teilweise zu kurz.
Durchschnittlich stellt einer von acht Mitarbeitern ein grosses Risiko für sein Unternehmen dar. Das ist ein Ergebnis einer Studie von SHL, einem Anbieter von Talentbewertungslösungen. Das Unternehmen hat Daten von über 1,3 Millionen Personen in 200 Ländern analysiert – hinsichtlich riskanter Positionen, Funktionen und Branchen. Fragestellung der Untersuchung waren menschliche Risikofaktoren für das Geschäft. Hier hat SHL ein Defizit in der heutigen Risikomanagement-Praxis identifiziert. Eugene Burke, Chief Science and Analytics Officer bei SHL, meint: «Viele Unternehmen achten lediglich auf Prozesse und Richtlinien. Sie lassen verhaltensbedingte Risiken aussen vor. Jedoch sollten sich Firmen über das Risikoverhalten ihrer Mitarbeiter bewusst sein.» Die hohe Risikobereitschaft in Unternehmen zeigt sich bei Führungskräften durch schlecht durchdachte Entscheidungen und mangelhafte Kommunikation, die Risiken forcieren. Mit höherer Position sinken die verhaltensbedingten Risikofaktoren. Nur 1 von 15 Führungskräften stellt ein hohes Risiko dar. Weiter unten in der Hierarchie sind Teamleiter und Einzelpersonen die riskantesten Mitarbeiter. Sie stellen ein doppelt so hohes Risiko dar als die Führungsebene (einer von sieben).
Als Funktionsgebiet mit dem höchsten Risikopotenzial erweist sich laut der Studie der Kundendienst. Einer von acht Mitarbeitern mit Kundenkontakt stellt negatives Verhalten am Arbeitsplatz ein Risiko für seine Firma dar: Hierzu gehört eine mangelnde Aufmerksamkeit für Details, was zu erhöhten Fehlerraten führen kann. Weitere Beispiele sind mangelndes Engagement und geringe Teamfähigkeit. Die risikoanfälligsten Branchen sind gemäss der Untersuchung die Telekommunikations- sowie Konsumgüterindustrie. Der öffentliche Dienst und der Einzelhandel werden als besonders risikoarm eingestuft. Gemäss den Studienautoren kann das Risikoprofil von Firmen innerhalb einer Branche erheblich variieren – ein Beispiel ist der Finanzsektor.


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