17.03.2016, 08:55 Uhr

Autos mit «Keyless»-Schlüsseln lassen sich einfach stehlen

Fahrzeuge mit dem Komfort-Schliesssystem «Keyless» sind deutlich leichter zu stehlen als solche mit normalem Funkschlüssel. Das zeigt eine Untersuchung des deutschen Automobilclubs ADAC an über 20 Modellen.
Mit einer selbst gebauten Funk-Verlängerung gelang es den ADAC-Technikern, mit Keyless ausgestattete Autos sekundenschnell zu öffnen und mit den Fahrzeugen wegzufahren. Und dies ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen.

Die Methode ist simpel

Keyless-Schliesssysteme sind heute bereits weit verbreitet. Zum Teil verfügen schon Kleinwagen über diese Anlagen, bei denen man sich dem Fahrzeug nur nähern muss, um dieses zu öffnen. Auch das Starten des Motors funktioniert, ohne dass der «Schlüssel» aus dem Hosensack genommen werden muss. Was zum Komfort des Autolenkers beiträgt, nutzen auch Diebe. Wie der ADAC aufzeigt, braucht es für den Diebstahl von Keyless-Fahrzeugen weder das «Hacken» von Daten noch das Knacken von Verschlüsselungen. Es genügt ein einfacher Reichweiten-Verlängerer, der die Signale verstärkt. Die Folge: Diebe können das vor dem eigenen Haus parkierte Auto öffnen und entwenden, während der «Schlüssel» des Besitzers irgendwo im Innern des Domizils herumliegt. Ganz ähnlich funktioniert die Methode unterwegs. Während der Wagenbesitzer beispielsweise in einer Raststätte Halt macht, setzt sich ein Komplize mit dem Funkverstärker in die Nähe des Opfers, während sein Kollege draussen das Fahrzeug entwendet. Nächste Seite: Diese Modelle sind betroffen Das Tückische an diesem Trick: Läuft der Motor einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel so lange in Betrieb, wie Sprit im Tank ist. Tankt ein Dieb dann noch bei laufendem Motor nach, kann er das gestohlene Auto problemlos auch weite Strecken entführen.

Alle getesteten Autos betroffen

Der ADAC hat die Methode an 20 Fahrzeugmodellen getestet, und bei allen funktionierte der Trick. Der Automobilclub fordert deshalb die Hersteller auf, die gesamte Fahrzeugelektronik systematisch so abzusichern, wie dies in anderen IT-Bereichen längst Standard sei.


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