15.09.2014, 11:28 Uhr

Outdoor-Shop Transa beendet IT-Abenteuer

Der Outdoor-Händler Transa hat seine IT-Infrastruktur erneuert. Dabei setzt die Firma auf Microsoft. Die Kassen bereiten IT-Leiter Meier aber noch Schwierigkeiten.
Hinter den Kulissen der Transa-Filiale an der Zürcher Europaallee arbeiten die neuen IT-Systeme
Die Eröffnung des neuen Flagship Stores an der Zürcher Europaallee nahm der Outdoor-Detailhändler Transa zum Anlass, um seine IT neu aufzustellen. Die bis dahin eingesetzten Systeme hatten teilweise das Ende ihres Lebenszyklus erreicht und boten nicht mehr die erforderliche Ausfallsicherheit. Unter anderem Windows Server 2003, Microsoft Office und Exchange 2007 sollten durch aktuelle Produkte ersetzt werden, wie Michael Meier, IT Leiter bei Transa Backpacking, an einem Medienanlass sagte. In der neuen Grossfiliale wurde ausserdem mit einer spürbaren Mehrlast für die Systeme gerechnet, so Meier weiter. Transa erwirtschaftet nach eigenen Angaben circa ein Drittel seines Umsatzes in dem Shop an der Zürcher Europaallee. Gemeinsam mit dem Microsoft-Partner Acommitentwarf Transa im Mai 2012 eine neue IT-Infrastruktur. Das Grundgerüst bildet Windows Server 2012 R2 mit der Virtualisierungs-Lösung Hyper-V, System Center für das Infrastruktur-Management sowie Office 365 für die Produktiviätsanwendungen. Zur Eröffnung des Flagship Stores im September 2012 sollte das Projekt beendet sein. Den Projektabschluss zum geplanten Stichtag konnte Meier an dem Anlass bestätigen. Die Umstellung zeigt nach seinen Worten erste Erfolge: So arbeitet die Qualitätskontrolle im Wareneingang heute effizienter. Logistikmitarbeiter können defekte Teile in Lieferungen mit der Webcam des neu installierten Surface-Tablets sofort fotografieren und den Schaden via E-Mail oder Lync an die Kollegen in der Warenwirtschaft melden. Das Bild wird parallel elektronisch verschickt, so dass die fragliche Lieferung umgehend retourniert werden kann. Bei Rückfragen der Warenwirtschaft lässt sich via Lync chatten oder auch telefonieren, bevor die schadhafte Sendung zurückgeschickt wird. Zuvor musste der Logistikmitarbeiter mit dem defekten Teil in das zwei Stockwerke höher gelegene Büro gehen. Dort wurde ein Foto geknipst und per E-Mail an die Warenwirtschaft übermittelt. «Mit Lync Online konnte die Durchlaufzeit der Qualitätskontrolle im Wareneingang von 15 Minuten auf 1 Minute reduziert werden», berichtet IT-Leiter Meier. Nächste Seite: Cloud durchgerechnet Finanziell rechnet sich das Cloud-Office für Transa ebenfalls, wie Sandro Meier, Teamleader System Engineering bei Accomit, an dem Anlass aufzeigte. Anstatt 10,30 Franken pro Mitarbeiter und Monat für Exchange plus 4,80 Franken für Lync bei lokaler Installation bezahlt der Outdoor-Händler heute pauschal 7,50 Franken für Office 365. Wenn im nächsten Jahr noch der SharePoint Server (6,90 Franken) migriert wird, geht die Rechnung noch besser auf, ist doch SharePoint Online ein Bestandteil von Office 365.
Die höhere Ausfallsicherheit, der optimierte Geschäftsprozess und die tieferen Kosten sollten für IT-Leiter Meier Gründe für grosse Zufriedenheit sein. Er weiss aber, dass die Umstellung kein reines Informatikprojekt gewesen ist. An dem Anlass betonte er die Wichtigkeit des Change Managements: «Die Erneuerung stiess bei den verschiedenen Mitarbeitergruppen teilweise auf Widerstände und rief auch Angst hervor», sagte er. Diesen Reaktionen müsse begegnet werden. Dabei würden einerseits Kollegen helfen, die Freude an der neuen Technik haben. Andererseits sei Mund-zu-Mund-Werbung nützlich, um die Angestellten an die Systeme heranzuführen. In einem nächsten Schritt plant Transa jetzt, die Citrix-Umgebungen auf den Clients in den Filialen durch Remote Desktop Services (RDS) abzulösen. Dabei können Meier und seine fünf IT-Kollegen ebenfalls auf Acommit als Partner zählen, der unterdessen auch die Citrix-Systeme betreut. Für den Schritt hin zu RDS sei entscheidend, dass alle Funktionen auf den Clients bereitstehen. In einem Pilot habe sich gezeigt, dass es Inkompatibilitäten zwischen den RDS und dem Ausdrucken von Kassenbons gebe, sagte Meier der Computerworld. Diese Funktion sei natürlich ein «Killerkriterium». Solange die Kassierer auf dem neuen System keine Quittungen drucken könnten, werde an der Citrix-Lösung festgehalten, so der IT-Leiter.


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