27.02.2014, 10:00 Uhr

Vom iPad auf Windows 8

IVF Hartmann präsentiert seine Produkte neu mit Tablets unter Windows 8. Das spart Muskelkraft, denn die frühere Doppelausstattung aus iPads und Notebooks ist nun überflüssig.
Die Aussendienstlerin Marianna Kleiner (links) erläutert Verkaufsleiter Pascal Bichsel das Windows-Tablet
Geschäftskritische Applikationen auf dem Tablet sind in Unternehmen noch selten. Bei IVF Hartmann sind Business-Apps seit Anfang Jahr im Produktivbetrieb. Der Aussendienst des Schweizer Herstellers von medizinischen Verbrauchsgütern arbeitet mobil mit Windows 8 auf Fujitsu-Tablets. «Ziel des Projekts ist es, die Vorteile von Windows 8 für das Business zu nutzen», sagt Edward Mulder, Head Organization & Information Services bei IVF Hartmann. Die Chance zur Umstellung auf Windows-Tablets und die CRM-App ergab sich durch die vertiefte Zusammenarbeit mit dem langjährigen Vertriebspartner, der Vifor. Die Vifor-Kollegen nutzen neu das CRM-System von IVF Hartmann. Bis dahin nutzten die Vifor-Angestellten ein iPad als «bessere digitale Verkaufsmappe» und zusätzlich ein Lenovo-Notebook für administrative Arbeiten im CRM-System. Also zwei Geräte für unterschiedliche Einsatzzwecke und zusätzlich Papiernotizen, die manuell übertragen werden mussten. Windows Tablets oder iPads In der Evaluationsphase hatte IVF Hartmann erwogen, statt auf Tablets mit Windows 8 vollkommen auf Apple zu setzen. «Für die Präsentationen der Aussendienstmitarbeiter in PowerPoint und Media Player hätte auch ein iPad ausgereicht», schildert Projektleiter Stefan Kaifer, die Überlegungen. Auch ist die CRM-App Pharmapilot als iOS-Version vorhanden. Nächste Seite: Ungereimtheiten bei Windows Allerdings sei die iPad-Idee rasch an den benötigten Windows-Anwendungen gescheitert. Dieser Fakt gab letztendlich den Ausschlag für den Einsatz von Windows 8. Auf den Tablets können alle bestehenden und später gegebenenfalls notwendige Programme auf der alten (Desktop-)Oberfläche benutzt werden. Einheitliches Management Ein Plus von Windows stellte die Verwaltung der Geräte dar. Für die IT von IVF Hartmann bedeutete der Wechsel auf die Windows-Plattform, dass das Management der Geräte und der installierten Software einfacher wurde. So erfolgte die Verteilung der Apps mithilfe des vorhandenen Microsoft System Center Configuration Manager auf die Standard-Clients. Dabei wird über einen firmeneigenen App-Store installiert, den die IT-Abteilung ebenfalls kontrollieren und bestücken kann. Die Windows-Lösung ist allerdings noch nicht ganz frei von Ungereimtheiten: «Bemerkenswert ist, dass die Mitarbeiter zur Auswahl der Apps einen privaten Microsoft-Account benötigen. Dies sind sich unsere Mitarbeiter nicht gewöhnt», merkt Kaifer an. «Hier vermischt sich der private Account mit dem Firmen-Gerät». Seit Anfang Januar verwendet der Aussendienst von Vifor nun die Kacheloberfläche. Die wichtigste App ist das CRM-System Pharmapilot, das der deutsche Anbieter Pharmakon Software als Windows-8-App ausliefert. «Das Go-Live war sehr gut. Der Aussendienst kann nun komplett mobil und mit Touch-Bedienung arbeiten», sagt Mulder. Die iPads für die Verkaufspräsentationen sowie die Lenovo-Notebooks für die Arbeit im CRM gehören der Vergangenheit an. Nächste Seite: Apps, Apps, Apps Abhängig von den Erfahrungen im bei den Vifor-Kollegen möchte IVF Hartmann das mobile Arbeiten in anderen Verkaufskanälen forcieren. Aktuell arbeitet die IT international in einem Konzernprojekt zum Arbeitsplatz. Dabei sind allerdings noch einige Probleme zu lösen: Ein Beispiel ist die Ablösung des Produktkonfigurators, einer Notes-Applikation mit Workflows. Diese Anforderung bedarf den Notes-Client und kann nicht ohne weiteres ins Web migriert werden. Ein anderes Projekt ist die Ablösung von Lotus Notes als Mail-System, damit Mail- und Kalender-Apps von Windows 8 verwendet werden können. App als virtuelle Verkaufsprospekte Einfacher zu lösen schätzt Mulder weitere Optimierungen im CRM-Bereich ein. Die aktuell als Powerpoint und Papierunterlagen genutzten Produktbeschreibungen sollen künftig als App elektronisch bereitgestellt werden. Hier sind Funktionen, wie eine Volltextsuche oder der E-Mail-Versand von Produktblättern an den Kunden möglich. Zusätzlich ist eine Integration der elektronischen Werbematerialien in das CRM angedacht, um Verkaufsschwerpunkte stärker zu fokussieren und die Nutzung von Unterlagen im Aussendienst zu verbessern. In dem CRM lässt sich ermitteln, wie häufig eine Verkaufsprospekt eingesetzt wurde und ab welcher Seite das Dokument nicht mehr benutzt wird. So entsteht die Möglichkeit, die Werbebroschüren für die Praxis zu optimieren. Auf der Wunschliste der Kollegen stehen zudem interaktive Verkaufsunterlagen, mit denen die Mitarbeiter stärker auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen können. Projekdetails ! KASTEN !


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