Rechenzentrum 27.10.2011, 11:00 Uhr

die grössten Fehler beim Umzug

Der Standortwechsel des Rechenzentrums ist für jedes Unternehmen eine Herausforderung. Doch wie klappt der Umzug und welche Fehler sollte man tunlichst vermeiden?

Fehler 1: Die Daten ignorieren 

Während IT-Verantwortliche sich viele Gedanken um die technische Infrastruktur machen, vergessen Sie oft, dass der Umzug der Daten ein ebenso grosse Herausforderung darstellt. Dies wird noch begünstigt durch die Tatsache, dass die meisten Daten in vielen Firmen bei den jeweiligen Abteilungen liegen. So hat beispielsweise die Marketing-Abteilung ihre eigenen Daten, genau wie der Vertrieb. In der Realität bedeutet dies, dass die Daten und deren zugrunde liegende Infrastruktur als ganzheitliches, interdependentes System gesehen werden müssen. Einzelne Elemente können hier nicht nach Belieben entfernt und später einfach wieder zusammengesetzt werden.  IT-Manager sollten sich daher schon im Vorfeld des Umzugs mit den jeweiligen Abteilungsleitern zusammensetzen, um Daten zu identifizieren, die möglicherweise betroffen sind. Dabei sollten auch mögliche Kompatibilitätsprobleme erörtert und die Migration der Applikationen besprochen werden. Nächste Seite: Fehler 2 - Den Umzug mit anderen Projekten kombinieren

Fehler 2: Den Umzug mit anderen Projekten kombinieren 

Viele IT-Verantwortliche erliegen der Versuchung – oft vom Management angestiftet – den Umzug des Rechenzentrums mit anderen Projekten zu kombinieren. Häufig handelt es sich hierbei um Projekte, die helfen sollen, Kosten zu sparen. Dies ist nach Einschätzung von Experten der schlimmste Fehler, den man beim Umzug eines RZs machen kann. So werden Projekte schnell unkalkulierbar komplex und Zeitpläne sind schnell hinfällig. Im schlimmsten Fall drohen beträchtliche Mehrkosten.  Die Verlegung eines Rechenzentrums selbst ist schon ein Mammutprojekt. Will man diesen dann noch beispielsweise mit Virtualisierungsprojekten verbinden oder eine neue Storage-Architektur implementieren, übernimmt man sich schnell. Der Umzug des Rechenzentrums sollte daher immer als erstes stattfinden. Danach können neue Projekte angegangen werden.  Bei Druck aus dem Management empfiehlt es sich, mit dem Dienstleister die jeweiligen Kosten für ein kombiniertes Projekt sowie für die stufenweise Umsetzung zu kalkulieren. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Kosten für ein Worst-Case-Szenario im Falle einer kombinierten Umsetzung zu berechnen. So kann es bei Problemen beispielsweise nötig werden, das alte Rechenzentrum einen zusätzlichen Monat weiterzubetreiben. Nächste Seite: Fehler 3 - ungenügende Planung

Fehler 3: ungenügende Planung 

Manche IT-Verantwortliche machen sich offenbar nicht die Mühe, einen zusammenhängenden Plan für den Umzug auszuarbeiten sowie die bestehende Data-Center-Umgebung ausreichend zu dokumentieren. Sie wiegen sich in der trügerischen Sicherheit, sich jederzeit daran erinnern zu können, welche Applikation auf welchem Server lief und welche Hardware genau in Gebrauch war. Das führt jedoch fast zwangsläufig dazu, dass ein wichtiger Server oder eine wichtige Applikation nicht korrekt migriert wird.  Ein kluger Projektleiter setzt daher auf eine möglichst umfassende Planung. Er verlässt sich nicht darauf, dass alles gut gehen wird, sondern beschäftigt sich mit Risiko-Management, arbeitet Pläne für Worst-Case-Szenarien aus und taxiert wie wahrscheinlich es ist, dass diese eintreffen. Ausserdem setzt er sich mit den betroffenen Abteilungsleitern und dem Management zusammen und identifiziert potenzielle Risiken. Nächste Seite: Fehler 4 - unvollständige Inventur

Fehler 4: unvollständige Inventur

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass jeder IT-Verantwortliche belastbare Projektpläne ausarbeitet. Darüber hinaus sollte er jedoch nicht vergessen, jeden einzelnen Server, jede Applikation, jede Netzwerkverbindung und jedes Storage Array sowie alle weiteren Teile der Server –Infrastruktur penibelst zu dokumentieren, bevor der eigentliche Umzug beginnt. Wer an dieser Stelle zu lässig ans Werk geht, sieht sich schnell mit potenziell desaströsen Folgen konfrontiert. Geschieht der Umzug zu schnell, leidet die Datenqualität. Im günstigsten Fall sind wichtige Daten dann kurzzeitig nicht erreichbar, im schlimmsten Fall für immer verloren. Die Folgen können von nicht mehr erreichbaren Online-Shops bis hin zu einer nachhaltig geschädigten Reputation des Unternehmens reichen.  Projektverantwortliche sollten daher für die Migration der Daten genauso viel Sorgfalt und Zeit investieren, wie für den Umzug der Server. Auch hier sollten sie eng mit den betroffenen Abteilungen zusammenarbeiten.


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