18.02.2016, 10:54 Uhr

Cisco geht in die Vertikale

Cisco schnürt vertikale Pakete und gibt dabei Firmen eine Anschubhilfe für die digitale Transformation.
Digitalisierung und Internet der Dinge sind der grossen Renner an der diesjährigen Cisco Live Europe in Berlin. Cisco, die Veranstalterin der Hausmesse, will dabei zunehmend nicht nur die Infrastruktur liefern, sondern auch Dienstleistungen und Software anbieten. Künftig will sie nun auch Pakete für vertikale Märkte schnüren, um Firmen bei der viel erwähnten digitalen Transformation zu helfen. Die Pakete seien dabei in Zusammenarbeit mit Partnern erarbeitet worden und beruhen auf Projekten im Feld, meint Stacey Goldsmith, der bei Cisco für Geschäftslösungen verantwortlich zeichnet. Die Angebote seien ein Wunsch vieler Kunden, meint er. «Diese sagen uns: 'Verkauft uns nicht nur Technologie, sondern auch Lösungen, die erprobt sind und die konkreten Geschäftsnutzen haben'», berichtet Goldsmith.
Angekündigt wurden drei vertikale Lösungen, welche der Kundenbindung, der Mitarbeiterzufriedenheit sowie Verwaltung von Büroräumen und der Haustechnik dienen. Für bessere Kundenbindung soll das Angebot im Bereich Customer Experience sorgen. Schliesslich könnten sich Firmen nicht mehr nur durch Markenname und Qualität vom Mitbewerb absetzen, sodern müssten sich auf das Kundenerlebnis fokussieren, wie Goldsmith anführt. Nächste Seite: Zugeschaltetes Expertenwissen

Zugeschaltetes Expertenwissen

In Bereich Customer Experience gibt es drei Angebote: «Virtual Expertise», «Mobile Experience» und «Intelligent Branch». Beim ersten und zweiten Angebot wurde das Beispiel einer Versicherungsgesellschaft gezeigt, die das Expertenwissen besser zum potentiellen Kunden bringen soll. Die Lösung beruht unter anderem auf der Telepresenz-Lösung von Cisco. Je nach Ausführung können Versicherungskunden mit einem Agenten virtuell verbunden werden, etwa in der Vertretung oder sogar via Tablet und Smartphone.
Das Problem, dass gewisse Agenten mit bestimmten Wissen nur zu bestimmten Zeiten eine Agentur besuchen und nur dann zu sprechen sind, gehört somit der Vergangenheit an. Der Experte ist für den Endkunden öfter verfügbar, und die Versicherung kann mehr Vertragsabschlüsse finalisieren. Im Paket «Workspace Productivity», das der Mitarbeiterzufriedenheit dienen soll, werden digitale Arbeitswelten erprobt. Damit sollen Firmen hauptsächlich jüngere Arbeitnehmer ansprechen, die flexible Umgebungen gewohnt sind und zunehmend fordern. Das Paket enthält denn auch Telepresenztechnik für virtuelle Teamarbeit und Viedeokonferenzen. Nächste Seite: Die Bürodecke wird digitalisert

Digitale Decke und flexible Büros

Schliesslich hat Cisco das Angebot einer «Digital Ceiling» vorgestellt, bei dem die Netzwerkerin gleichzeitig vorführen will, wie sie künftig das Internet der Dinge einzubinden gedenkt. Diese vertikale Lösung wurde unter anderen mit Philips zusammen entwickelt, welche hauptsächlich die Beleuchtung an der digitalen Decke verantwortet. «Die Zimmerdecke wird so zum Informationshighway», frohlockt Tony Shakib, verantwortlich für den Bereich Internet der Dinge im Lösungsangebot von Cisco. Geliefert werden hier intelligente, mit allerlei Sensortechnik ausgestattete Leuchten, die etwa merken, wenn Leute im Zimmer sind. Daneben kann die Art des Lichts über Farbtemperatur und Helligkeit individuell auf den jeweiligen Mitarbeiter angepasst werden.
Verwandt ist dieses Angebot mit der Workforce Experience Digital Capability genannte Lösung, die Cisco bereits bei sich selbst im Einsatz hat. Hier lassen sich Büros in einem Gebäude intelligent verwalten. Wer ein Zimmer benötigt, kann dieses mit Hilfe des Smartphones buchen. Dabei wird ein  QR-Code eingescannt, der auf einem Display bei der Zugangstüre des Raums erscheint. Ist dies erfolgt, wird nicht nur das Zimmer in der zentralen Management-Software als besetzt gemeldet. Im Raum selbst wird die Infrastruktur für den Benutzer bereitgestellt: Das Licht wird auf die bevorzugte Helligkeit und Farbtemperatur eingestellt, das Telefon erhält die Nummer des Angestellten.


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