Windows 8 29.07.2011, 14:53 Uhr

Neuerungen für Entwickler

Die höchste Geheimhaltungsstufe herrscht bei Microsoft darüber, wie es für Entwickler mit Windows 8 weitergeht. Erst im September lässt sich Redmond in die Karten schauen.
Die Tablet-Oberfläche von Windows 8 erinnert an den Startbildschirm von Windows-Handys
Nichts ist so beständig wie der Wandel. Dieses Motto gilt dieser Tage einmal mehr für Entwickler im Microsoft-Umfeld. Redmond bastelt seit längerem an einer neuen Windows-Strategie, die neben einer neuen Benutzeroberfläche auch ein neues Anwendungsmodell mit sich bringen wird. Im Moment hüllen sich die Verantwortlichen aber noch in Schweigen. Erst an der «Build»-Konferenz Mitte September soll im kalifornischen Anaheim der Vorhang geöffnet werden. Schweizer Entwickler erfahren alle Details am 20. und 21. Oktober 2011, wenn der Software-Konzern im Berner Kursaal erneut «TechDays» veranstaltet. Bis dahin ist vieles vage, aber eines scheint sicher: Mit Windows 8 wird es auch eine neue API als Alternative zu den COM-Schnittstellen der aktuellen Benutzeroberfläche und eventuell auch zur betagten Win32-API geben. Sicher ist zudem, dass HTML, JavaScript und die Rendering Engine des Internet Explorer 10 eine zentrale Rolle spielen werden. Wie die Benutzeroberfläche von Windows 8 aussehen wird, ist ebenfalls kein Geheimnis mehr: Da seit Monaten Vorabversionen im Internet kursieren, hat Microsofts Windows-Chef Steven Sinofsky an einer Konferenz im Juni eine frühe Betades nächsten Betriebssystems gezeigt. Die Softwareähnelt stark der von Windows Phone bekannten «Metro»-Oberfläche mit Kacheln (Tiles) als zentrales Element. Sie soll bei den Tablet-Geräten die einzige Option und bei Desktop-PCs eine Alternative zum «Aero»-Interface sein. Nächste Seite: Immersive Apps für Windows 8   Schon die Eröffnungsrede der «Build»-Konferenz dürfte jede Menge Neuerungen für Entwickler enthalten. Viel diskutiert wird zurzeit die Frage, welche Rolle Managed Code im Allgemeinen und Silverlight im Speziellen unter Windows 8 spielen werden. Daneben steht die Frage im Raum, ob native Silverlight-Apps in Microsofts geplantem App-Store offeriert werden können.
Angeblich soll eine Kombination aus «XAML-Layer» und UI-Bibliothek (Codename: «Jupiter») dafür sorgen, dass sich auch mit Silverlight «Immersive Apps» für Windows 8 erstellen lassen, die alle Möglichkeiten der neuen Benutzeroberfläche nutzen können. Eine «Immersive App» – sinngemäss ein Programm, in das der Benutzer «eintaucht» – ist unter Windows 8 eine App, die sich nahtlos in die neue Benutzeroberfläche einfügt, ähnlich wie es speziell für das iPad entwickelte Anwendungen auf der Basis von Apples iOS tun.

Silverlight unter Windows 8?

Mit der nächsten Version von Visual Studio sollen Programmierer «Immersive Apps» sowohl mit Managed Code als auch mit nativen C++ entwickeln können. Heute kann man mit Silverlight für Embedded Windows zwar schon Apps in C++ entwickeln, aber noch keine «Immersive Apps». Sie werden erst von Windows 8 unterstützt. Geht dafür Microsoft nun diesen Weg, wären alle Befürchtungen hinfällig, dass Silverlight bei Windows 8 keine Rolle mehr spielt. Das «Jupiter»-Framework soll vielmehr dafür sorgen, dass Silverlight-Developer ihr Know-how auch für die Entwicklung von «Immersive App» für Windows 8 nutzen können. Beim Entwicklerblick auf Windows 8 bis heute sind indes zwei Aspekte unklar: Welche Schnittstellen bietet Microsoft den Entwicklern an? Ebenso wichtig ist die Frage nach der Plattformunabhängigkeit von selbst geschriebenen Code. Schliesslich verspricht Microsoft für Windows 8, dass es auf allen Geräten auf ARM- und Intel-Basis vom Smartphone über das Tablet bis hin zum klassischen Desktop-PC läuft. Apple hat es mit dem iOS geschafft.


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