12.10.2010, 14:51 Uhr

CKSDEV - nützliche SharePoint-Helfer für Visual Studio 2010

Im Rahmen des "Community Kit for SharePoint Development Tools Edition" (CKSDEV) sind vor kurzem eine ganze Reihe von kleinen, aber feinen Tools und Templates erschienen, welche die SharePoint-Tools in Visual Studio 2010 sinnvoll erweitern und damit die Arbeit für Developers komfortabler machen.
von Urs BertschyDie neuen SharePoint-Werkzeuge in Visual Studio 2010 haben viele in SharePoint 2007 noch unverzichtbaren Community-Tools wie WSPBuilder, STSDEV oder die Visual Studio Extensions (VSeWSS) (1) überflüssig gemacht. Die Visual Studio Tools for SharePoint 2010 liefern als Teil von Visual Studio 2010 wichtige Vorlagen für SharePoint-Projekte und -Artefakte, sie vereinfachen das Erstellen von Features und Solutions (WSP-Files) und automatisieren das Deployment als Teil des Entwicklungsprozesses. Auch wenn Microsofts hauseigene SharePoint-Tools einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht haben, es bleiben doch noch einige Wünsche offen. Dazu gehören etwa Vorlagen für wichtige SharePoint-Items oder ein bequemer Weg, bereits vorhandene Artefakte (z.B. Content Types) aus einer SharePoint-Umgebung in ein Visual-Studio-Projekt zu übernehmen.CKSDEV soll diese Lücken schließen[2]. Die Visual Studio-Erweiterung stammt allerdings nicht von Microsoft, sondern von einer Gruppe professioneller SharePoint-Anwender. Hinter dem Kürzel steckt die etwas langatmige offizielle Bezeichnung "Community Kit for SharePoint Development Tools Edition"). Da CKSDEV auf dem relativ neuen Managed Extensibility Framework (MEF) basiert, lässt es sich mit wenigen Mausklicks über die Online-Gallery des Extension Managers von Visual Studio (die Eingabe des Suchbegriffs "CKSDEV" genügt) installieren. Abb. 1: CKSDEV wird schnell und einfach über den Visual Studio-Extension Manager installiert Wertvolle Deployment-HilfenCKSDEV erweitert Visual Studio 2010 um eine Reihe von Funktionen, die eine feinere Kontrolle über den Deployment-Prozess innerhalb der IDE ermöglichen. So wird das Projekt-Kontextmenu um zusätzliche Deployment-Kommandos wie einen Copy to Root-Befehl erweitert. Damit lassen sich Files wie Stylesheets, Grafiken oder JavaScripts, die im SharePoint-Root-Folder (14-Folder) abgelegt werden müssen, ohne Umweg über den zeitraubenden WSP-Deployment-Prozess in den Zielordner kopieren. Analog funktioniert der Copy to GAC/BIN-Befehl, mit dem Assemblies direkt in den entsprechende BIN-Folder oder den Global Assembly Cache kopiert werden. Auf Wunsch kann man das Copy-Deployment von CKSDEV auch automatisieren lassen, so dass ein File direkt nach dem Speichern in den Root-Folder und eine DLL unmittelbar nach dem Kompilieren in den GAC kopiert wird. Nützlich ist auch, dass man direkt über den Projektexplorer den aktuellen Application Pool rezyklieren oder einen IIS-Reset durchführen kann.CKSDEV bietet auch zusätzliche Aktionen für Deployment-Konfigurationen. Dazu gehören Befehle zum Durchführen von Site-Warm-Ups, Neustarten von Timer Services oder Ausführen von PowerShell Scripts. Sehr praktisch ist dabei das "Recreate Site"-Kommando, mit dem sich eine Site Collection löschen und neu erstellen lässt. Damit kann man seine Lösung schnell und vollautomatisch in einer frischen Umgebung austesten. Abb. 2: Über die QuickDeploy-Funktionen lassen sich Dateien auf Knopfdruck in den Root-Folder oder DLLs in den Global Assembly Cache kopieren Ein absolutes Highlight - Content Types und Site Columns extrahierenCKSDEV erweitert den SharePoint Server Explorer um zusätzliche Äste und Funktionen. Damit ist zum Beispiel ein direkter Zugriff auf die Webpart-, Masterpage, Style oder Solution Galleries möglich. Über den Features-Ast erhält man einen besseren Überblick über die verfügbaren Features und ihre Abhängigkeiten. Eines der absoluten Highlights von CKSDEV ist die Möglichkeit, Site Columns und Content Types aus einer SharePoint-Site auslesen und direkt als Feature in ein Visual Studio Projekt zu übernehmen. Columns und Content Types lassen sich dadurch zunächst über die Web UI oder mit SharePoint Designer als Prototyp erstellen, um diese später via Visual Studio in eine wiederverwendbare Solution zu verpacken. Zu den weiteren CKSDEV-Funktionen im SharePoint Explorer zählen das automatische Kreieren von Page Layouts aus Content Types, das Generieren von LINQ-to-SharePoint-konformen Entities (SPMetal-Klassen) aus Sites und Listen oder der direkte Zugang zu den Developer-Dashboard-Einstellungen einer Site. Abb. 3: Die Server Explorer-Erweiterungen bieten einen Zugang zu verschiedenen Gallerien (WebParts, Master Pages etc.) und ermöglichen das Auslesen von Content Types oder Site ColumnsProjektvorlagen und -ItemsCKSDEV erweitert Visual Studio 2010 um eine Palette an essentiellen SharePoint Project Items (SPIs). Dazu gehören Item-Vorlagen wie etwa die Starter MasterPage, eine aufs absolute Minimum reduzierte Masterseite, die als Ausgangspunkt für komplett eigene SharePoint-Brandings verwendet werden kann. Weitere interessante Vorlagen gibt es etwa für Custom Actions, Delegate Controls, Blank Site Definition, Basic Site Pages oder Full Trust Proxies. Sinnvoll ist auch die SharePoint-Registerlasche, die dem Add Reference-Dialog hinzugefügt wird und so schnellen Zugang zu allen SharePoint-Assemblies ermöglicht. Abb. 4: CKSDEV erweitert Visual Studio um wichtige Item-Vorlagen Sandbox-Funktionen wurden eingestelltSeit Version 1.1 nicht mehr in CKSDEV enthalten ist die Projektvorlage für Sandboxed Visual WebParts. Der Grund: Microsoft hat im Rahmen der PowerTools for SharePoint [3] - ebenfalls über die Online Gallery des Extension Managers installierbar - mittlerweile eine eigene Lösung lanciert, die die Verwendung von Visual Web Parts innerhalb einer Sandboxed Solution ermöglicht. Um Doppelspurigkeiten aus dem Weg zu gehen, hat sich das CKSDEV-Team dazu entschlossen, dieses Feature zu streichen. Dasselbe gilt auch für die Sandbox-Compile-Funktion, die beim Kompilieren das reduzierte Objektmodell einer SharePoint Sandbox berücksichtigt.Ein Must-have für SharePoint-2010-Developer CKSDEV erweitert die Visual Studio 2010 Tools for SharePoint mit derart vielen sinnvollen und zeitsparenden Erweiterungen, dass sie in einer SharePoint-2010-Entwicklungsumgebung nicht fehlen dürfen. Das CKSDEV-Team arbeitet bereits am nächsten Release (1.2) der Werkzeugsammlung und hat einige weitere spannende Erweiterungen wie etwa Vorlagen für SharePoint PowerShell CommandLets in Aussicht gestellt.Urs Bertschy ist Inhaber der Bertschy Informatik AG in Zug, die sich auf Beratung und Know-how rund um das Thema SharePoint spezialisiert hat. Sie erreichen den Autor über http://www.bertschy.ch/blog.Links[1] http://www.computerworld.ch/aktuell/developerworld/47645/index.html[2] http://cksdev.codeplex.com/[3] http://visualstudiogallery.msdn.microsoft.com/en-us/8e602a8c-6714-4549-9e95-f3700344b0d9Peter Monadiemi


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