SharePoint Foundation 2010 07.12.2009, 21:16 Uhr

Viel Neues für Entwickler (Teil 2)

SharePoint 2010 liegt seit Oktober als erste Vorabversion vor. Allzu viel Zeit bleibt den Entwicklern nicht, sich mit allen Neuerungen zu beschäftigen, denn das Release der 64-Bit-Only-Version wurde bereits für das 1. Halbjahr 2010 angekündigt. Dies ist der zweite Teil eines aus zwei Teilen bestehenden Artikels, der sich mit der neuen SharePoint Foundation 2010, dem Nachfolger der Windows SharePoint Services 3.0, aus Entwicklersicht beschäftigt.
Autor: Urs BertschyClient-APIs und REST-Support Mit der SharePoint Foundation 2010 wird das Client Object Model (Client OM) eingeführt. Es handelt sich um ein clientseitig einsetzbares, einheitliches Objektmodell, über das lokale Anwendungen via JavaScript-, .NET- oder Silverlight-Code auf SharePoint-Funktionen und -Daten zugreifen können. Dabei soll das Client OM weitgehend den Konzepten und Strukturen des serverseitigen Objektmodells entsprechen. Für den Zugriff auf das OM und deren Daten bietet die SharePoint Foundation 2010 zahlreiche Alternativen: ADie DO.NET Data Services, WCF und das immer beliebter werdende REST-Interface (Representational State Transfer). Sandboxed SolutionsMit den Sandboxed Solutions führt Microsoft ein neues Deployment-Modell ein, bei dem eigener Code mit einem höheren Isolationsgrad und Limitierungsmöglichkeiten beim Zugriff auf Funktionen und Ressourcen (CPU-Rechenzeiten, Speichernutzung und SQL-Abfragen) ausgeführt werden kann. Bislang konnten SharePoint Solutions (WSPs) nur auf der Ebene einer ganzen Farm installiert und ausgeführt werden. Dies hatte einerseits den Nachteil, dass sich schlechter Programmcode auf die Stabilität der gesamten Farm auswirken konnte. Andererseits lag es jeweils in der Verantwortung des Farm-Administrators, Erweiterungen zu testen und zu installieren. Durch das Sandboxing können Administratoren diese Verantwortung weiter delegieren (z.B. an den Administrator einer einzelnen Site Collection), ohne dabei die Stabilität und Performance des Systems zu gefährden. Abbildung 1: Viele neue Möglichkeiten bei SharePoint 2010 Sandboxed Solutions sind letztlich ,,normale" SharePoint Solutions (WSPs), die aber nur auf der Ebene einer Site Collection bereitgestellt werden können. Zudem lässt sich lediglich ein Teil des Site Collection Objektmodells nutzen [2] werden. Ebenso kann ausschliesslich Daten zugegriffen werden, die innerhalb der Site Collection zur Verfügung stehen.Das Sandboxing ist nicht nur in firmeninternen SharePoint-Farmen, sondern vor allem auch in gehosteten und Cloud-Computing-Umgebungen sinnvoll. Sandboxed Solutions sind daher auch ein wichtiges Schlüsselkonzept beim kommenden 2010er Release von SharePoint Online. Dank Sandboxing wird sich dieses im Gegensatz zum heutigen, gehosteten SharePoint-Angebot mit eigenen Lösungen erweitern lassen. Listen, Events und WorkflowsDie SharePoint-Listen verfügen in der nächsten Version über verbesserte Funktionen, um relationale Abhängigkeiten zwischen Listen effektiver durchsetzen zu können. So kann zum Beispiel das Löschen von Datensätzen verhindert werden, wenn sich in einer verknüpften Liste abhängige Einträge befinden. Alternativ beherrscht SharePoint sog. Cascading Deletes, bei der beim Löschen eines einzelnen Listitems zwangsläufig alle abhängigen Items in verknüpften Listen eliminiert werden.Neuerungen gibt es auch beim Event-Modell, bei dem in Zukunft auf das Zufügen und Löschen von Listen sowie das Erzeugen von Sites reagiert werden kann. Zudem können Event Handler neu auf der Ebene der Site Collection registriert werden. Workflows lassen sich jetzt auch einer Site, statt bloss einer Liste zuweisen. Das ermöglicht die Umsetzung von generischen Workflow-Funktionalitäten ohne Umwege über Dummy-Listen. Zudem hat Microsoft die SharePoint Foundation mit dem Sync Framework ausgestattet, über das der Entwickler seine eigenen Anwendungen einfacher mit SharePoint-Inhalten synchronisieren kann. Klare Vorteile gegenüber Standard-Web-TechnologienMicrosoft hat die SharePoint Foundation mit zahlreichen sinnvollen Erweiterungen ausgestattet. Besonders spannende Neuerungen sind die Business Connectivity Services, das neue Application Service Modell und die Sandboxed Solutions. Alles in allem wächst SharePoint zu einer immer mächtigeren Entwicklungsplattform für Web-Anwendungen heran, mit der je nach Anwendungstyp, gegenüber traditionelleren Web-Technologien und Frameworks wie zum Beispiel ASP.NET, eine Menge Zeit eingespart werden kann. Urs Bertschy ist Inhaber der auf Web- und SharePoint-Consulting/-Development spezialisierten Bertschy Informatik AG. Unter http://www.bertschy.ch/blog unterhält er einen Technologieblog der sich vor allem SharePoint- aber auch anderen IT-Themen widmet.Links [1] Teil 1 des Artikels - http://www.computerworld.ch/aktuell/news/49641/index4.html [2] http://msdn.microsoft.com/en-us/library/ee537860(office.14).aspx


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