Citrix XenDesktop 7 27.05.2013, 14:58 Uhr

Tempo für den End-Anwender

Viele Schweizer nutzen Citrix jeden Tag, und ärgern sich darüber. Das neue Release 7 aber, das im Juni auf den Markt kommt, wird vor allem eins: wesentlich performanter.
Citrix-Chef Mark Templeton präsentiert den neuen XenDesktop 7.
Der neue XenDesktop 7, den Citrix auf der Synergy in Los Angeles vorstellte, soll wesentlich performanter werden. "Denn letzten Endes dreht sich alles um den Endanwender (user experience)", betonte Cris Lau während der Präsentation des neuen Release. Durch Verbesserungen im Übertragungsprotokoll HDX habe sich die übertragene Frame Rate nahezu verdoppelt. Der neue HDX Supercodec erreiche in 3G-Netzen eine Übertragungsrate von 800 Kbps (Kilobit pro Sekunde), so Lau. Der optimierte Supercodec spielt seine Stärken vor allem bei lastintensiven Medieninhalten - Videos oder 3D-Modelle (AutoCad) - auf mobilen Devices aus. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei der Hochkompressionsalgorithmus H.264. Werden HD-Videos über ene langsame 3G-Netzverbindung übertragen, lässt sich damit der Bitratenbedarf auf ein Zehntel reduzieren. Citrix will die Performance-Gewinne unter anderem durch eine stärkere Hardware-Unterstützung des H.264 erreicht haben. Performance-Steigerungen schaffen Akzeptanz aufseiten der Anwender. Mit dem neuen XenDesktop 7 konsolidiert Citrix aber auch ihr eigenes Produktportfolio. Bislang liefen die ältere XenApp-Produktserie, die einzelne Applikationen virtualisiert, und die modernere XenDesktop-Serie nebeneinander her. Beide Lösungen basieren auf unterschiedlichen Architekturen: XenApp auf der "Independant Management Architecture" (IMA), XenDesktop auf der "Flexcast Management Architecture" (FMA). Mit XenDesktop 7 vereint Citrix erstmals XenApp und XenDesktop unter einem gemeinsamen Dach. Daraus besteht XenDesktop 7 XenDesktop 7 ist das erste der sogenannten Avalon-Produktserie, die Windows als "echten Cloud-Service" bereitstellen will. Release 7 (Enterprise Version) kommt im Juni auf den Markt und enthält die Software-Komponenten: StoreFront, Profile Manager, EdgeSight, Personal vDisk, Citrix Studio, Desktop Director, XenDesktop und XenApp(!). Zusammen mit der Netzwerk-Maschine Netscaler analysiert etwa der Desktop Director die Netzwerk-Auslastung, die Arbeitsbelastung der Server, Latenz- und Bandbreiten-Effekte sowie Nutzungsprofile. Damit lassen sich die Login-Zeiten und die Latenzzeiten der Endanwender vor und während der VDI-Session reduzieren. Das zweite Produkt der Avalon-Serie - Projekt "Merlin" - soll in der zweiten Jahreshälfte kommen. Damit will Citrix ihre Vision vom cloud-übergreifenden App und Desktop-Management realisieren - unter einer einzigen Konsole (single pane of glass). Auf einer Sneak-Preview präsentierte der Hersteller in Los Angeles die Architektur des zukünftigen Merlin. Das Produkt wird demnach aus mehreren Layern bestehen, durch die Citrix wesentlich konsequenter als bisher zwischen Infrastruktur, Desktops und Applikationen trennt: 1) Infrastruktur-Layer: Compute Ressources (zum Beispiel Amazon, Microsoft Azure, VMware Virtualisierung, XenServer) 2) HyperVisor-Layer: Session Machine Catalogues (XenApp- und XenDesktop-Versionen) 3) Verbund-Layer: Delivery Sites (XenDesktop- und XenApp-Farmen, Storage- und Server-Netze) 4) Anwender-Layer: Self-Service-Portale (Excel, Word, SAP, Oracle-Datenbank, XP, Internet Explorer...) Besonderen Wert legt Citrix verständlicherweise - das wurde auf den Sessions immer wieder stark herausgestrichen - auf eine sogenannte orchestrierte Migration der alten XenDesktop- und XenApp-Umgebungen auf die neuen Avalon-Produkte: ab Juni XenDesktop 7, voraussichtlich Ende des Jahres dann Merlin.


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