14.05.2009, 10:02 Uhr

IBM will Datenströme in Echtzeit analysieren

Der Blaue Riese konkretisiert das Konzept des "Stream Computing" und präsentiert erste Software, mit der Firmen ihre Geschäftsdaten schneller und genauer analysieren können.
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Unter der Bezeichnung System S will IBM nun vermarkten, was seit sieben Jahren in den Labors der Firma als Stream Computing entwickelt wird. Mit der Verarbeitung von Datenströmen will der Blaue Riese so die Analyse von Geschäftsdaten auf den Kopf stellen. Statt wie bis anhin Dateien, die zu Analysezwecken zuvor in ein Data Warehouse geladen werden, auf geschäftsrelevante Zusammenhänge abzuklopfen, sollen Informationsströme aus verschiedenen Quellen angezapft und entsprechend untersucht werden.
System S kann laut IBM hunderte oder tausende von Datenströmen analysieren, also beispielsweise Börsenkurse, Verkaufszahlen und Wetterdaten. Aus diesen werden Geschäftsentscheider mit einer sofortigen Auswertung beliefert. Somit erhalten Manager wesentlich schneller, wenn nicht in Echtzeit, eine Entscheidungsgrundlage für ihre nächsten Schritte.
Eine der Firmen, bei denen System S schon läuft, ist TD Securities. Laut IBM verwendet das Unternehmen die Lösung, um fünf Millionen Handelsdaten pro Mikrosekunde zu verdauen. Aufgrund der Analyse werden dann Entscheidungen über Investitionen in den Finanzmärkten gefällt. Um eine Vorstellung der Datenfülle zu vermitteln, rechnet IBM vor, ein Händler müsste zehn Mal das Gesamtwerk von Shakespeare in weniger als einer Sekunde durchlesen und danach den Kauf einer Aktie in einem Bruchteil von einer Sekunde ausführen.
System S ist derzeit als Testversion erhältlich. Eine künftige Installation der Software dürfte je nach Kapazität der Lösung zwischen 100'000 Dollar und einer Million Dollar kosten.



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